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Bei unserer Anreise zu Opi Hartwig fahren wir hier in Landkirchen immer vorbei, und bemerkten am Mittwoch jedoch Licht im Gastraum. Im Fenster war ein großer, handgeschriebener Zettel „Frischer Spargel eingetroffen“. Das war also unser Lockvogel für Opi Hartwig. Er als auch wir lieben frischen Spargel. Also hieß es am nächsten Tag ran ans Telefon und bei Petersens angerufen. Da momentan der Gasthof nur von 12 bis 18 Uhr geöffnet ist, und das Abendessen um 17 Uhr uns deutlich zu zeitig ist, entscheiden wir uns wieder für ein Mittagessen bei Petersens und reservierten einen Tisch für den kommenden Tag. Frau Petersen war gewohnt freundlich, wir freuten uns auf das Mittag.
Am nächsten Tag waren wir pünktlich vor Ort, und kurz vor halb eins am Mittag die momentan einzigen Gäste. Wir hatten somit die freie Platzwahl, und entschieden uns für einen Platz am Fenster. Am urigen Ambiente hat sich nichts verändert, das wäre ja auch ein Frevel bei solch einem historischen Kleinod.
Frau Petersen reichte uns die Speisekarte, und da sie wusste das wir Spargel wollten, erzählte sie uns was wir alles mit Spargel bekommen können. Eine Extra Spargelkarte haben sie noch nicht, da sie ihren Spargel erst seit einer Woche, also kurz vor Ostern bekommen. Petersens beziehen nach eigenen Angaben ihren Spargel frisch aus der Lüneburger Heide. Da für uns zu Hause bereits so ziemlich klar war was wir wollten, konnten wir also auf Anhieb ohne große Überlegungen bestellen.
Als Getränke:
· 1x 0,4ér König Pilsener für 4,90 €
· 1x 0,33ér Jever Alkoholfrei für 3,90 €
· 1x 0,2ér selbstgemachten Quittensaft für 3,30 €
Als Hauptspeisen sollten es sein:
· 1x Schnitzel „Wiener Art“ mit frischem Spargel, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln für 29,90 €
· 1x gebratenes Lachsfilet mit frischem Spargel, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln für 29,90 €
· 1x Schinken mit frischem Spargel, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln für 26,90 €
Da wir vorerst alleine in der Gaststube waren, kamen unsere Getränke natürlich sehr schnell, und Frau Petersen verabschiedete sich in die Küche, um ihren Mann beim Spargel schälen zu helfen. Wir konnten also unsere Getränke genießen, und über das ein und andere schnaken. Sehr positiv überrasch waren wir über den Quittensaft, welchen Familie Petersen selbst herstellt und dann hier im Gasthof zum Verkauf anbietet. Man schmeckte das dieser Saft in Hausfrauenart gekeltert wurde. Ein herrlich frischer, herber Geschmack der Quitte machte dieses Getränk unvergesslich. Solch einen Quittensaft, ohne jeglichen Zucker, hatte ich zuletzt in Kindheitstagen bei meiner Oma getrunken.
Petersens machen aus so ziemlich allen Früchten im heimischen Garten ihre Getränke selbst, aber bis auf den Apfelsaft und den Quittensaft waren alle schon verkauft.
Nachdem Frau Petersen ihrem Mann in der Küche geholfen hatte, kam sie zum Klönschnak wieder zu uns, und es wurden die neusten Fehmeraner Geschichten ausgewertet. Zwischenzeitlich kamen zwei weitere Familien, sodass sie sich dann aber um diese kümmerte.
Wir konnten zwischenzeitlich das klopfen der Schnitzel als dann später auch das aufschlagen der Sauce Hollandaise per Hand aus der Küche vernehmen. Herr Petersen kocht nach wie vor selbst, und vor allem frisch.
Nach knappen 35 Minuten kamen dann unsere Speisen an den Tisch. Die Teller gewohnt voll, gab es da erst einmal nichts zu meckern.
Auf Fehmarn isst man Spargel traditionell mit Schinken, und so hatte sich Opi Hartwig wie letztes Jahr natürlich für Schinken mit frischem Spargel, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln entschieden.
Hier kann ich wie im letzten Jahr nur schreiben: Serviert wurde ihm ein großer Teller mit vielen Stangen frischen Spargels, frischen (Fehmarn)Kartoffeln und der hausgemachten Sauce Hollandaise sowie einem Brettchen, welches mit mehreren Scheiben frischen Schinken belegt war. Allein die Menge des hauchzart geschnittenen, würzigen, aber nicht salzigen Schinkens hätte mit der dazugehörigen Menge Brot locker für ein Abendbrot für 2 Personen gereicht.
Aber da war ja noch der butterzarte Spargel, welcher in Verbindung mit der cremigen und milden Sauce Hollandaise das eigentliche Schmankerl war. Opi Hartwig kämpfte sich tapfer bis zum Ende, und bereute seine Wahl wieder einmal nicht.
Meine Frau wünschte heute das gebratene Lachsfilet mit frischem Spargel, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln. Zwei dicke Scheiben Lachsfilet säumten ihren Teller. Der Lachs, gut gewürzt und ordentlich gebraten, passte sehr gut zum frischen Spargel, was ich mir anfangs nicht so recht vorstellen konnte.
Der Fisch innen noch zart, saftig und hellrosa. Der frische Spargel zwischen bissfest und weich, sehr gut getroffen. Über dem Spargel die luftig, cremige und richtig leckere Sauce Hollandaise. Die Fehmarn-Kartoffeln sind sowieso immer gut. Erkennbar vor allem auch an ihrer Größe. Hier gibt es keine Monsterkartoffeln. Fürs Auge gab es noch eine kleine Dekoration aus Salat, Paprika und Orangenscheibe.
Ich hatte mich für das bei uns in Sachsen typische Spargelgericht entschieden - Schnitzel „Wiener Art“ mit frischem Spargel, Sauce Hollandaise und Salzkartoffeln. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zwei große Schnitzel hatten sich ihren Platz auf dem großen Teller gesucht.
Mit reichlich Panade ringsum wurden die beiden Schweineschnitzel goldgelb bis leicht dunkel kross angebraten, sodass eine knusprige und feste Panade entstand. Das Fleisch deftig gewürzt, hier meinte es Herr Petersen echt gut. Meiner Frau wäre das eventuell schon zu viel des Guten gewesen, ich liebte es. Auch hier hatte Herr Petersen seine Pfanne im Griff, denn das Fleisch war angenehm saftig, die Pfanne also rechtzeitig vom Herd genommen.
Auch ich hatte reichlich Stangen des Lüneburger Spargels auf dem Teller. Die Kartoffeln wurden in einer kleinen Schüssel gereicht, welche für meine Frau und mich bestimmt war. Zum Nachschenken gab es auch noch ein Schälchen der frisch geschlagenen Sauce Hollandaise auf den Tisch, wovon letztendlich fast nichts mehr übrigblieb.
Der frische Spargel schlug pro Gericht mit ca. 10 Euro Aufpreis zu Buche, was für uns Anfangs recht heftig war, aber nachdem uns Frau Petersen die Preise für den ersten, frischen Spargel aus der Lüneburger Heide nannte, wollten wir fast vom Stuhl fallen, und fanden diesen Aufpreis für den Ersten Spargel der Saison dann doch irgendwo gerechtfertigt, zumindest für Petersens. Herr Petersen kam zwischendurch dann natürlich auch mal aus seiner Küche hervor und fragte, ob alles so passt. Natürlich passte das, und Opi Hartwig versprach die nächsten Tage, leider ohne uns, dann wieder vorbeizukommen, um frischen Spargel zu essen, natürlich mit Schinken. So gestärkt verließen wir mit Opi Hartwig die Insel, und fuhren aufs Festland um uns in Hohenfelde einmal eine Straussenfarm zu besichtigen.
Unser Fazit: wir ließen 98,80 € im Landgasthof Petersen für unser Mittagessen. Das Essen war wieder spitze, Familie Petersen wie immer sehr freundlich und um das Wohl der Gäste bedacht. Einzig der doch recht teure Spargel gab einen faden Beigeschmack. Wir kommen auf jeden Fall wieder.