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Die Entscheidung war also gefallen. Der Biergarten, direkt auf dem Stadtplatz, war gut besucht, es waren nur noch wenige, schattige Plätze verfügbar. Da es an diesem Oktobertag doch etwas frisch war, fragten wir ob wir mit unserem Hund als Begleiter einen Platz im inneren des Wirtshauses bekommen können. Dies wurde bejaht, und nachdem die 3-G Regel kontrolliert war, brachte uns ein bayrisches Mädel im weit ausgeschnittenen Dirndel an unseren Platz. Als der Wirt unseren Hund sah, bot er uns an einen größeren Tisch zu nehmen, da hätte der Hund unterm Tisch schließlich mehr Platz. Wir nahmen dankend an, und zogen an den größeren Tisch.
Die Nachbartische waren ebenfalls gut besucht, hauptsächlich nach dem Dialekt von sächsischen Touris aus der Chemnitzer Ecke. Das Wirthaus ist typisch bayrisch rustikal eingerichtet. Man sitzt auf Holzstühlen und Bänken, die Wände sind reich verziert mit Bildern und Urkunden aus vergangenen Zeiten, die Decke noch eine typische Holzbalkendecke. Wir fanden es angenehm.
Im besten bayrischen Dialekt wurde uns von der jungen Dame, welche uns an den Platz brachte, die Speisekarte gereicht.
Diese war wie einfach gestaltet, und wie erhofft mit ausreichend bayrischen Schmankerln versehen. Unsere Getränke standen schnell fest, und so war es für meine beiden Mädels je eine Cola zu je 3,20 €, und für mich stand natürlich fest, das ich mir unweit der Zwieseler Dampfbierbrauerei natürlich nur ein original „Zwieseler Dampfbier“ für 2,70 € gönne.
Die Getränke waren nach knappen 5 Minuten am Tisch, und somit konnten wir auch unsere Bestellung für die Hauptspeise abgeben. Meine Frau wünschte sich den Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat für 9,50 €, meine Tochter die Käsespätzle für 6,90 € und ich mir den gemischten Braten aus Schweinebraten und Krustenbraten mit Sauerkraut und Knödel für 12,90 €. Auf eine Vorsuppe verzichteten wir bewusst, da wir ja am Abend die nächste bayrische Gastronomie heimsuchen wollten.
Nach knapp 20 Minuten wurden unsere Speisen von der Dame im Dirndl gebracht, und bis heute rätsle ich noch ob sie mir nun einen guten Appetit gewünscht hat oder…… i habs eifach net verstanden. Dafür versteht aber der Koch im Dampfbräu-Wirtshaus sein Handwerk.
Der Leberkäs, anhand seiner Form, Konsistenz und dem Geschmack selbst gemacht, war eine ordentliche, dicke, gut gebratene Scheibe bester bayrischer Leberkäs mit einem Spiegelei obenauf. Nicht, wie bei vielen Fertigprodukten, salzig oder zu würzig, und in der Konsistenz eher zart/weich statt oftmals so fest. Einzig das Spiegelei hätte etwas eher aus der Pfanne gekonnt. Aber auch der Kartoffelsalat war gut. Typisch bayrisch, die Kartoffeln noch lauwarm und ordentlich angerichtet mit Zwiebel, Öl und Gemüsebrühe. Dazu noch etwas Gurke, fertig und lecker. Und das beste, meine Frau hatte trotz ihrer vielen Allergien und Unverträglichkeiten keinerlei Probleme.
Die Käsespätzle waren ebenfalls selbstgemachte Spätzle, mit reichlich Käse gebraten, obenauf dann noch einmal eine dicke Schicht überbackener Käse. Die Spätzle fest im Biss und gut gewürzt. Im Nachhinein betrachtet das beste Käsespätzle während unseres Aufenthaltes im bayrischen Wald.
Auch mein gemischter Braten ließ keine Wünsche offen. Selbst geformte Knödel- einmal ein normaler, einmal ein Semmelknödel waren zusammen mit einer dicken Scheibe Schweinebraten und einem großen Stück Krustenbraten auf dem Teller angerichtet. Für mich als Soßenheini gab es auch genügend leckere Bratensoße dazu. Das Sauerkraut wurde in einem extra Schälchen serviert. Der Schweinebraten wie gewachsen war ordentlich gebraten und zart, der Krustenbraten außen mit einer sehr lecker, gewürzten, krossen Kruste, im inneren angenehm bissfest. Beim Sauerkraut scheiden sich ja regelmäßig die Geister. Und da sage ich immer wieder, die Bayern bringen kein „richtiges“ Sauerkraut. Auch hier war es geschmacklich eher ein Weinkraut, also sehr mild angerichtet, dafür aber mit reichlich Speck. Wahrscheinlich ebend richtig bayrisch.
Unser Fazit: ein kleines und feines bayrisches Wirtshaus unmittelbar am Zwieseler Stadtplatz. Freundliche Bedienung, leckeres, einfaches und vor allem preiswertes Essen. So geht das. Wir ließen gern 38 € hier, und sehen uns zum nächsten Zwieselurlaub bestimmt wieder.