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An kleinen Metalltischchen stehen jeweils 2-3 Metallstühle schön im Schatten unter ausladenden, grosszügigen Sonnenschirmen, allerdings mit Blick auf eine vielbefahrene Strasse. Muss man so hinnehmen. Schon bald tänzelt beschwingt das superfreundliche Servicemädel heran (ein Wunder, wie bei 34 Grad so viel Grazie möglich ist) und reicht mir die kleine, laminierte Karte. Darauf finden sich kalte und warme Getränke in allen Darreichungen – zum Essen scheint es allerdings hauptsächlich Kuchen, Kuchen, Kuchen zu geben. Der hat hier offenbar Kultcharakter und wird hochgelobt. Gerade, als ich zum Bestellen ansetze, rauscht die Erlanger Feuerwehr mit sämtlichen Einsatzwagen und sehr viel Lalülala vorbei, so dass ich mehrmals von vorn beginne. Das führt dazu, dass mir dann tatsächlich zwei Tassen Kaffee gebracht werden, obwohl ich nur eine bestellen wollte. Kein Problem, die überflüssige Tasse wird ohne viel Aufhebens wieder abgetragen, das begleitende Wasser darf ich behalten. An heissen Tagen wie diesen tatsächlich ein Geschenk. Der Caffe doppio (3,80 Euro) haut mich in seiner aromatischen Intensität fast vom Sitz. Chapeau! Drei Stunden später getrunken würde er wahrscheinlich den Nachtschlaf gefährden. Leider taucht der dazu bestellte Käse-Schinken-Toast (juhu, ein pikanter Snack auf der Karte) einfach nicht auf. Das Service-Mädel kommt noch mehrfach vorbei, entschuldigt sich, fragt, ob der Kaffee schmecke – ein Lob für so viel Anstand und Bemühen. Gerade, als ich endlich den Kaffee ausgetrunken habe, kommt dann der Toast (3,40 Euro). So bestelle ich noch eine zuckerfreie Fritz-Cola dazu. Die wiederum erst eintrifft, als ich den Toast komplett verspeist habe. Egal. Trinken geht immer – und eilig habe ich es heute auch nicht. Etwas ärgerlich ist die Unkoordiniertheit trotzdem, wobei ich die Schwächen eher in der Küche vermute, keinesfalls beim Service. Dem möchte ich absolute Bestnoten vergeben.
Auf dem Weg zur Toilette werde ich auch des Innenraums ansichtig (in modernem, urbanem Stil) und der Kuchentheke, auf die ich extra hingewiesen wurde. Ich erinnere mich an Streusel- und Obstkuchen, draussen vertilgte man am Nebentisch noch irgendetwas Cremiges. Den Hype kann ich nicht ganz verstehen; liegt wahrscheinlich im Geschmack begründet, den ich leider nicht beurteilen kann.
Für die Toiletten wird ein Schlüssel ausgegeben. Auf der Suche nach den Räumlichkeiten kann ich nun auch das historische, denkmalgeschützte Gebäude (das sogenannte Loewenichsche Palais) von innen bewundern. Auch architektonisch ein interessantes Kleinod – und das direkt neben dem raumgreifenden benachbarten Einkaufszentrum Arcaden. Als ich am Abend noch mal vorbeikomme, ist das Coffini längst geschlossen, doch das Palais mit seinen türkisen Fensterläden verströmt fast südländischen Charme vergangener Zeiten. Etwas retro ist man vielleicht auch sonst. Eine Homepage hat das Cafe Coffini offenbar nicht. Auch Kartenzahlung ist nicht möglich. Aber das stört hier niemanden. Der Service ist wirklich grossartig, die Lage sehr zentral (fast alle Buslinien führen hier vorbei) und viele Gäste scheinen nach dem nach einem Einkauf gerne mal an diesem Ort eine Verschnaufpause einzulegen. Auch für mich hat es gepasst.