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Am gestrigen Sonntag wurde in meinem Kegelverein mal nicht dem Sportlichen. Sondern der Geselligkeit Zeit und Raum gegeben. Ein Sonntagsspaziergang führte uns von Mainaschaff über die den Main überspannende Eisenbahnbrücke, die auch für Fußgänger und Radfahrer begehbar ist, nach Stockstadt. Bei überraschenderweise trockenem Wetter erreichten wir nach 2-stündiger Laufzeit über gewollte Umwege unser Ziel, die Pizzeria Bei Pina in Stockstadt.
Es handelt sich hierbei um das Vereinsheim des Radfahrvereins Stockstadt. Da eine unserer Keglerinnen dort als Pizza-Ausfahrerin nebenbei jobbt, hatte sie Location vorgeschlagen und auch die Reservierung des gesamten Lokals für uns vorgenommen. Normalerweise öffnen sie erst um 17 Uhr. Auf Voranmeldung wird aber für Gruppen oder Feierlichkeiten auch mittags geöffnet. Ca. 40 Plätze waren für unsere 33 Personen gerade ausreichend.
Die italienische Familie bewirtet das Vereinsheim schon seit über 20 Jahren. Sie sind also in Stockstadt etabliert und ihr Lieferservice brummt. Sämtliche Familienmitglieder sind eingespannt in der Küche wie auch im Service. Wenn auf einen Schlag 33 Personen Platz nehmen, sollte der Service einen Plan haben. Dies war aber leider nicht der Fall. Kreuz und quer wurden Getränkewünsche abgefragt und dabei für die ganz Hungrigen auch schon Essenswünsche aufgenommen. So kam es, dass manche Getränkebestellung am falschen Platz landete oder gar vergessen wurde. Und die Personen, die ihr Essen schnell bestellt hatten, sogar teilweise länger warten mussten als die Nachzügler. Freundlichkeit konnte man ihnen nicht absprechen. Im Gegenteil, sie waren sehr bemüht, aber leider auch etwas konfus.
Die Speisen- und Getränkekarte entpuppte sich als sehr preisgünstig. Der Schwerpunkt lag bei Pizza bzw. Pasta. Aber auch drei verschiedene Salate, sowie fünf Schnitzelvarianten bzw. Schweinemedaillons waren im Angebot. Natürlich gab es auch Rumpsteaks: mit Zwiebeln 14,-, in Pfefferrahmsauce 16,-, mit Pfifferlingen oder mit Steinpilzen 17,-, dazu Pommes und Salat. Sechs Fischgerichte rundeten das Angebot ab.
Von einigen Speisen habe ich Fotos gemacht und werde hierzu meine Eindrücke bzw. die mir wiedergegeben Eindrücke niederschreiben.
Ich fange mal bei mir an. Da ich nicht so einen großen Hunger hatte wählte ich Tagliatelle Bolognese (6,50 €) aus. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Die Nudeln al dente, die Bolognese-Sauce sehr schmackhaft, aber die Portion insgesamt doch sehr groß. Ich schaffte sie nicht ganz, fand aber um mich herum noch ein paar Probierer, die den Rest vertilgten und meinen Eindruck bestätigten.
Tagliatelle Bolognese
Meine bessere Hälfte hatte Appetit auf ein Rumpsteak mit Zwiebeln. Während sie ihren vorab servierten Beilagensalat, der übrigens nicht nennenswert war, vertilgte, nahm ich ihr etwas die Vorfreude aufs Rumpsteak, weil ich gerade an einem anderen Tisch mitbekommen habe, dass der dortige Rumpsteak-Esser völlig unzufrieden mit der Zubereitung und dem Fleisch war. Es erinnerte ihn mehr an Suppenfleisch als an Rumpsteak. Reklamiert hat er aber wohl nicht, aber auch nicht aufgegessen. Kurz darauf wurde ihr Rumpsteak serviert. Außer Pommes und Zwiebeln war auf dem Teller nichts zu sehen. Mir und ihr schwante nichts Gutes, zumal die Zwiebeln auch noch sehr blass aussahen. Doch nach dem Freilegen des Fleisches und den ersten Gabeln voll Zwiebeln im Munde konnte ich ihr als Vorkoster vermelden, dass die Zwiebeln einen tollen Geschmack und Biss hatten. Das Rumpsteak selber war dann leider nur peripher medium wie gewünscht, auch etwas zäh, aber zumindest essbar. Muss sie aber nicht mehr haben.
Rumpsteak Zwiebeln
Kommen wir zum Tischnachbarn an meiner rechten Seite. Unser Pizza-Liebhaber entschied sich für die Supermix (30 cm Durchmesser, 7,50 €). Teig am Rande gut aufgegangen, voll belegt mit Tomaten, Käse, Salami, Schinken, Pilzen Paprika, Zwiebeln, Pepperoniwurst, dadurch der Boden etwas weich. Trotz der Vielfalt etwas lasch, deshalb wurde Pizza-Gewürz geordert, draufgestreut, und schon war es für ihn eine sehr gute Pizza.
Pizza Supermix
Da war dann noch einer, der sich für die Fischplatte Frittura Mista (13,- €) entschied. Auf Salatblättern tummelten sich jede Menge frittierte Sardinen, ein paar Tintenfischringe sowie ein Spieß mit kleinen, etwas faden Scampi und frittiertem Fisch, dazu Weißbrot und eine nach Aussage des Essers, geniale Knoblauch-Sauce in einem Extra-Schälchen. Die Sauce war so genial, dass man es, wenn man mit ihm sprach noch in einem Meter Entfernung mitbekam.
Fischplatte Frittura Mista
Ambiente versprüht der Gastraum nicht. Ein Vereinsheim, in die Jahre gekommen, zweckmäßig eingerichtet, die Tische mit Tischdecken und ein bisschen Deko versehen. An der Sauberkeit gibt es nichts zu bemängeln. Ich denke mal, dass die Hauptkundschaft eher Einheimische als Auswärtige sind. Sollte doch mal einer von auswärts mit dem Auto kommen, Parkplätze gibt es einige vor dem Vereinsheim.
Fazit:
Hier gilt für mich das Sprichwort: Schuster bleib bei deinen Leisten. Sämtliche Pasta-Gerichte hinterließen sehr zufriedene Esser, die jeweiligen Saucen wurden sehr gelobt. Auch über die Pizzen kamen keine Beschwerden auf. Die georderten diversen Salate waren zwar allesamt große Portionen, während die Dressings aus Essig-Öl bzw. Joghurt nicht unbedingt punkten konnten und jeweils in viel zu großer Menge über den Salat geschüttet waren. Die Schnitzel waren unpaniert und teilweise viel zu trocken und hart gebraten. Insgesamt hielten sich somit Zufriedenheit und Unzufriedenheit von unseren 33 Personen in etwa die Waage. Vielleicht war diese Diskrepanz auch dem Umstand geschuldet, dass so viele Personen auf einmal bedient werden mussten.