Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 504 Bewertungen 772922x gelesen 14907x "Hilfreich" 14167x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 15.02.2017 2017-02-15| Aktualisiert am
16.02.2017
Besucht am 14.02.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 109 EUR
Geschäftlicher Termin in Dresden und ich verspürte keine Lust mich im abendlichen Verkehr zu einem innerstädtischen Hotel in Dresden zu quälen. Also hatte ich mal den großen Bruder „Google“ konsultiert und nach einem Hotel etwas außerhalb ausgeschaut. Dabei war ich auf das Schlosshotel Pillnitz gestoßen, gelegen am Dresdener Stadtrand im Süden an der Stadtgrenze zu Pirna. Über die Pirnaer Elbbrücke versprach dieses Hotel eine unkomplizierte Anreise. Kurzentschlossen buchte ich mir ein Zimmer.
Das Hotel liegt am Pillnitzer Schlossensemble direkt am Elbufer. Im Eingangsbereich zum Schloss liegt auf der linken Seite ein Flügel, in dem das Hotel untergebracht ist. Das KFZ ist unkompliziert auf dem Hotel-Eigenen Parkplatz abgestellt.
Ein sehr klassischer Eingangsbereich empfängt einen.
Die Rezeption erwartet mich bereits und fragte nach einchecken, ob ich meine Tischreservierung vorverlegen wollte. Ich war früher eingetroffen und hätte noch einige Zeit auf die ursprüngliche Zeit warten müssen. Das nahm ich gerne und dankenswerterweise an.
Auch die Zimmer im Hotel sind sehr klassisch gestaltet.
Insgesamt fühlt man sich im Hause vom Eintreten an sehr willkommen und umsorgt.
Zum Hotel gehören ein Café, der Das Wintergarten Café, für die Versorgung von Hausgästen und Schloss- und Parkbesuchern mit einer einfacheren Küche, sowie das im Niveau höher angesiedelte Kamin-Restaurant. In eben diesem hatte ich, angeraten durch das Hotel wegen des Valentinstags, einen Tisch für mich reserviert. Und so betrat ich das Restaurant und sah mich etlichen Pärchen gegenüber, die sich für diesen Abend das Schloss Pillnitz für die kulinarische Zweisamkeit ausgesucht hatten.
Die Karte ist wohltuend reduziert, auf der linken Seite ein 4 gängiger Menüvorschlag für die Valentins-Turteltauben, zur rechten 10 Positionen an Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts. Bis hin zu vegetarischen Gerichten war für jeden Gast etwas geboten. Die Gänge des Menüs konnten auch einzeln bestellt werden, zusätzlich hatte der Service eine Weinbegleitung für das Menü zusammengestellt, auch diese wurde ausführlich vorgestellt. Bei den Speisen war ich recht schnell festgelegt und orderte entsprechend. Für den Wein hatte ich mir die ordentlich sortierte Weinkarte übergeben lassen.
Schon vorher hatte ich gehofft, dass ein bestimmter VDP Winzer aus der Nachbarschaft (Laufentfernung am nächsten Morgen 15 Minuten) in der Karte enthalten sein würde. So orderte ich eine Flasche Riesling „R“ 2014 aus der Lage Pillnitzer Königlicher Weinberg vom Weingut Klaus Zimmerling.
Herr Zimmerling bewirtschaftet 4 Hektar direkt am Elbhang über Schloss Pillnitz. Und füllt fast alle seiner Weine in Halbliterflaschen ab. Der Reserve Riesling präsentierte sich sehr sanft in der Säure, fruchtig, fast halbtrocken und entfaltete eine Vielzahl an Aromen in Nase und Mund. Der Preis für die Weine dieses WG ist schon sehr hoch, aber wo, wenn nicht hier, trinkt man mal einen „Halben“ von diesem guten Tropfen. Ich war über das Essen mit dem Wein zufrieden. Ich würde ihn mir aber nicht in den Keller legen, da haben meine Stamm WG mir persönlich mehr zusagende Rieslinge mit geringeren Preisen zu bieten.
Nachdem ich mich ausgiebig mit dem Wein beschäftigt hatte servierte mir der Service eine Fenchel- sowie eine Meerrettichbutter mit zwei Brotsorten.
Ein weißes Baguette sowie ein mir sehr gut schmeckendes sehr Kümmel-haltiges Brot paßten gut zur recht sanft abgeschmeckten weichen zimmerwarmen Butter.
Der Service servierte mir dann einen weiteren Küchengruß:
Lachs mit Gurke wurde verkündet. Ich erblickte eine mit Sesam überzogene Fischrolle. Das war kein Tartar von Konsistenz und Geschmack, eher eine Lachsfarce. Die war allerdings gut gelungen und abgeschmeckt. Dazu eine marinierte Gurkenscheibe. Gut gelungener Einstieg für die Küche des Kaminrestaurants.
Als Vorspeise hatte ich mir ein Gericht des Valentinsmenüs bestellt: Teriyaki Entenbrust mit Wassabimousse, Udonnudelsalat und Kresse
Und prompt bekam ich den Valentinstag als Alleinspeisender unter die Nase gerieben in Form eines Herzens erstellt aus der Wassabimousse. Und eben diese gefiel mir am Teller nicht ganz so gut wie die anderen Kompoenten, da war der Küchenchef zu vorsichtig mit der Wassabipaste gewesen. Das hätte schärfer sein dürfen. Es hätte auch dann noch gut zur recht kräftigen marinierten Entenbrust gepasst. Die war perfekt gelungen und ein großer Genuss. Gut ergänzt wurden diese beiden Komponenten durch die Udonnudeln und eine sehr gute Mayonnaise. Zusammen war das eine sehr puristische Version von Nudelsalat.
Zur Hauptspeise, ich war dort auf die feste Karte gewechselt. Adlerfisch auf Pinienkernspinat mit Limonengnocchi und Blutorange
Hier fiel leider ein kleiner Fehler auf. Meine Frage ob der Koch am Valentinstag besonders verliebt sein könnte, lies die Braue des Servicechefs zucken. Er fragte nach und ja, der Spinat war sehr salzig geraten. Das war fast an der Grenze zu nicht mehr verzehrbar. Das war schade, denn der Adlerfisch war tadellos gebraten und glasig im Inneren. Die Gnocchi und die Sauce sehr lecker. Schade, dass der Spinat das Gericht ein wenig in seiner Qualität senkte. Ich verzichtete allerdings auf die angebotene Neuanrichtung des Ganges und ließ ein wenig Spinat zurück.
Es war noch Platz für ein Dessert und ich bestellte: Creme Brulee von der Tonka Bohne mit Baumkuchen und Pflaumeneis
Die Creme machte dann wieder sehr viel Freude. Kühl in der Schale, knusprig heiß der karamellisierte Zucker, perfekt gelungen mit einem deutlichen Tonkabohnenaroma. Ein kleines Schmankerl noch das Stück Baumkuchen mit einer sehr leckeren Beerenfrüchtemousse. Das angekündigte Eis befand sich definitiv nicht auf dem Teller, der Service hatte das auch nicht angezeigt. Aber dieses Frucht-Mousse passte perfekt zum Baumkuchen und so war ich glücklich mit der Kombination.
Die Dame und ihre 3 Kollegen im Service erledigten Ihre Arbeit ohne Fehl und Tadel. Fragen zum Gericht und zu Weinen, besonders den lokalen, wurden umfassend beantwortet. Man hatte meinen Tisch immer im Blick. Gangwechsel und Nachschenken klappten ohne große Probleme. Ich war zufrieden.
Fazit zum Abend im Kaminrestaurant:
Bis auf den Spinat hatte ich ein gutes Abendmenü zu einem guten PLV. Der recht hohe Preis war der Bestellung des Zimmerling-Weines geschuldet, den ich unbedingt probieren wollte und den es nicht offen gab, dieser trug mit 49 EUR zur Rechnung bei.
Fazit Hotel:
Das ganze Hotel gibt sich gediegen gepflegt und passt so perfekt ins Schlossensemble. Morgens wurde ein akzeptables Frühstück serviert, die Eierspeisen werden auf Bestellung alle frisch zubereitet. Klare Empfehlung für das Haus, ich kehre gerne wieder ein.
Geschäftlicher Termin in Dresden und ich verspürte keine Lust mich im abendlichen Verkehr zu einem innerstädtischen Hotel in Dresden zu quälen. Also hatte ich mal den großen Bruder „Google“ konsultiert und nach einem Hotel etwas außerhalb ausgeschaut. Dabei war ich auf das Schlosshotel Pillnitz gestoßen, gelegen am Dresdener Stadtrand im Süden an der Stadtgrenze zu Pirna. Über die Pirnaer Elbbrücke versprach dieses Hotel eine unkomplizierte Anreise. Kurzentschlossen buchte ich mir ein Zimmer.
Das Hotel liegt am Pillnitzer Schlossensemble direkt am Elbufer.... mehr lesen
Restaurant im Schloss Hotel Dresden-Pillnitz
Restaurant im Schloss Hotel Dresden-Pillnitz€-€€€Restaurant, Hotel035126140August-Böckstiegel-Straße 10, 01326 Dresden
4.0 stars -
"Königlich sächsische Unterkunft am Schlosspark........" Carsten1972Geschäftlicher Termin in Dresden und ich verspürte keine Lust mich im abendlichen Verkehr zu einem innerstädtischen Hotel in Dresden zu quälen. Also hatte ich mal den großen Bruder „Google“ konsultiert und nach einem Hotel etwas außerhalb ausgeschaut. Dabei war ich auf das Schlosshotel Pillnitz gestoßen, gelegen am Dresdener Stadtrand im Süden an der Stadtgrenze zu Pirna. Über die Pirnaer Elbbrücke versprach dieses Hotel eine unkomplizierte Anreise. Kurzentschlossen buchte ich mir ein Zimmer.
Das Hotel liegt am Pillnitzer Schlossensemble direkt am Elbufer.
Geschrieben am 06.02.2017 2017-02-06| Aktualisiert am
06.02.2017
Besucht am 04.02.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 128 EUR
Der letzte Besuch liegt etwas zurück, meine letzte Bewertung steht kurz vor Ihrer "Errötung" angesichts Ihres Alters, also nutze ich einen spontanen Besuch in der Herderstraße 26 für ein Update.
Um das "Fricke Blöcks" herum mit seinem Motto "Heimat / Kühe / Wein" ist inzwischen unter den Begriff "Geschmackskomplizen" ein ganzes Sammelsurium kulinarischer Geschäftsideen entstanden. Aber für mich bleibt das Haupthaus im Katharinenviertel das Ziel für ein freudvolles Abendessen. Osnabrück hat ja in den letzten Jahren eine wahre Lawine an interessanten Restaurantkonzepten erlebt. Früher ging man zum Tatort Engel, jetzt aber sind da die "Wilde(n) Triebe", das "Friedrich", die Brasserie Saunus, Das Pop Up La Vie..........ich frage mich langsam, habe ich noch einen Grund nach Münster zu gehen? Es hat sich wirklich positives getan in der Osnabrücker Restaurantlandschaft.
Und weil wir in Osnabrück waren, freute ich mich sehr darauf, mal wieder in das "Fricke Blöcks" einzukehren. Parken im Katharinenviertel ist ein großes Problem, wir lösen das in dem wir ein paar hundert Meter laufen vom einem der Parkhäuser am Ring oder an der Lotter Straße, so hat man keinen Stress seinen fahrbaren Untersatz los zu werden.
Über das Ambiente des Fricke Blöcks will ich bei der nun dritten Rezension gar nicht mehr viel schreiben und zeigen, dass hat der Peter wie immer bestens dargestellt. Man betritt den Barbereich mit seinen hohen Sitzgelegenheiten und hat die Wahl zwischen 2 Gasträumen. Diesmal hatten wir einen Tisch im Bereich hinter der Theke, eine halbe Treppe hoch mit Fenster zur Herderstraße, hier dominieren Zweiertische. Alles präsentiert sich ganz schlicht, auch die Tische:
Eine junge Dame nahm sich unserer Garderobe an und platzierte uns an einem Tisch direkt am Fenster. Die Karten wurden gereicht und nach einem Aperitifwunsch gefragt. Der wurde verneint, aber eine Flasche Wasser bestellt. Wir vertieften uns in die Karten. Die Karte ist mit etwa 20 Gerichten auf einen Niveau, dass es ermöglicht, alle Gerichte in von uns erwarteter Qualität zuzubereiten. Es gibt ein (Überraschungs)Menüangebot, wir blieben allerdings bei den Gerichten der Karte. Das Tages-Fischgericht wurde angekündigt, allerdings ist Waller(Wels) nicht so unser.
Sehr gut sortiert die Weinkarte. Die Weine werden zum AußerHausPreis angeboten und für den Verzehr im Restaurant wird ein Korkgeld von 12 EUR erhoben. Relativ schnell kamen wir überein eine Cuvee zu ordern, vom Weingut Fürst Löwenstein. Bei der letztjährigen Wanderung an Tauber und Main war uns das WG untergekommen und wir hatten einige Produkte probiert.
Diese Erste Lagen Cuvee "Homburg Kallmuth Dreiklang" reizte ob der Rebsorten, die in ihr zusammenfanden: Riesling, Silvaner und Sauvignon Blanc. Das war mal eine Ansage, der Probeschluck verhieß Genuss und wir nickten. Die Flasche fand Platz im Kühler am Tisch und wir ließen den Wein im Glas noch ein wenig ruhen. Ich nehme es vorweg. Das war eine wirklich gute Cuvee, Buketweine, insbesondere Sauvignon Blanc, sind nicht so meine, aber hier in der Kombination bot sich eine faszinierende Mischung aus Mineralität, zurückhaltender Säure und Buket. Sehr fein! Dieser Wein ist für den eigenen Keller vorgemerkt.
Folgendes Abendessen hatten wir uns a la Carte zusammen gestellt. Bei der Vorspeise waren wir uns einig, es sollte sein: Sashimi vom Fjord Lachs „Heimat-Style“ mit Apfel, Radieschen, Meerettich, Schnittlauch
Rohes Fischfilet stellt die Küche vor keine großen Herausforderungen, wenn sie sich auf den Lieferanten verlassen kann. Und das kann die Küche vom Fricke Blöcks. Tadellose Qualität wurde auf dem Teller gereicht, kaum wahrnehmbar war das Fischfilet gesäuert. Zu dieser Fischzubereitung passten die rohen Apfel-Meerettich-Radieschen Julienne großartig. Sehr lecker.
Beim Hauptgang gingen wir getrennte Wege, für meine Frau: Getrüffelte Perlhuhnbrust mit Kürbisallerlei / kandierter Roggen / Nussbutterschaum
Der Teller präsentierte sich optisch und olfaktorisch äußerst verlockend. Ein buntes Farbenspiel aus gebackenem Hokaidokürbis, einem Süßkartoffelpüree und dem Nussbutterschaum mit dem Saucenspiegel um die Perlhuhnbrust war ein optischer Genuss. Auch der Trüffel war deutlich wahrnehmbar. Aber wo war der geblieben? Hier war der geblieben:
Der Trüffel war unter der Haut verarbeitet. Und das tat dem Fleisch der Perlhuhnbrust (ich durfte kosten) extrem gut und verlieh ihm noch ein deutliches Plus an Aroma. Sehr guter Gang.
Ich hatte mich unter dem Motto "from nose to tail" für ein Schmorgericht entschieden. Gepökelte Spanferkelbacke, Sautierter Grünkohl / Süße Kartoffeln
Insbesondere hatte ich Lust auf Grünkohl, ich gebe es zu. Der Teller präsentierte sich schlichter als der meiner Frau. Auf dem sautierten Grünkohl noch sehr bissfester, aber farblich attraktiverer blanchierter Grünkohl. Der gekochte Grünkohl gut abgeschmeckt, gebunden mit Haferflocken, klassisch norddeutsch und lecker. Passend dazu die leicht karamellisierten gekochten Kartoffeln. Die Spanferkelbacke war nicht allzu intensiv gepökelt. Der Pökelgeschmack kann nur bei den größeren Stücken noch ganz leicht durch und passte dann zum Gesamteindruck. Ein gutes Essen, aber das Gericht meiner Frau war noch ein bisschen besser. Hatte sie wieder den besseren kulinarischen Riecher als ich.
Wir hatten noch Platz für ein Dessert. Meine Frau wollte naschen und bestellte mit einem Espresso Unsere Lieblingspralinen 5 süße Versuchungen
Ich kann jetzt nur spekulieren, aber es schien sehr zu munden. Die Pralinen kamen im verschlossenen gläsernen Behältnis und der Espresso frisch mit meiner Dessertwahl. Das war: Mille feuille von Himbeere & Mascarpone, Aprikose / Estragoneis
Die "tausende (Blätterteig) Blätter" waren zu einer Anzahl von 4 eingedampft worden. Und die Himbeere fand sich sowohl im Teig als auch in der füllenden Creme wieder. Dazu eine Art sehr festes Aprikosengelee, schnittfest und ein deutlich schmeckbares Estragoneis. Die Kombination insgesamt lecker.
Der Service durch die junge Dame war über den Abend ohne Fehl und Tadel. Was ist das schön, wenn man von gut ausgebildeten Fachkräften umsorgt wird. Informationen zum Essen, Aufmerksamkeit beim servieren und nachfüllen von Wein, Freundlichkeit, Nachfragen zur Zufriedenheit, alles so wie es sein sollte. Wir wurden gut umsorgt.
Fazit: es bleibt dabei, hier kehren wir immer wieder gerne ein. Sehr gute gehobene Küche mit angemessenem PLV, ohne großes Trallala! Man fühlt sich über den Aufenthalt wohl! Wir kommen sicher wieder.
Der letzte Besuch liegt etwas zurück, meine letzte Bewertung steht kurz vor Ihrer "Errötung" angesichts Ihres Alters, also nutze ich einen spontanen Besuch in der Herderstraße 26 für ein Update.
Um das "Fricke Blöcks" herum mit seinem Motto "Heimat / Kühe / Wein" ist inzwischen unter den Begriff "Geschmackskomplizen" ein ganzes Sammelsurium kulinarischer Geschäftsideen entstanden. Aber für mich bleibt das Haupthaus im Katharinenviertel das Ziel für ein freudvolles Abendessen. Osnabrück hat ja in den letzten Jahren eine wahre Lawine an interessanten... mehr lesen
4.0 stars -
"Bleibt im Katharinenviertel eine der besten Adressen...." Carsten1972Der letzte Besuch liegt etwas zurück, meine letzte Bewertung steht kurz vor Ihrer "Errötung" angesichts Ihres Alters, also nutze ich einen spontanen Besuch in der Herderstraße 26 für ein Update.
Um das "Fricke Blöcks" herum mit seinem Motto "Heimat / Kühe / Wein" ist inzwischen unter den Begriff "Geschmackskomplizen" ein ganzes Sammelsurium kulinarischer Geschäftsideen entstanden. Aber für mich bleibt das Haupthaus im Katharinenviertel das Ziel für ein freudvolles Abendessen. Osnabrück hat ja in den letzten Jahren eine wahre Lawine an interessanten
Geschrieben am 29.01.2017 2017-01-29| Aktualisiert am
24.03.2017
Besucht am 28.01.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 240 EUR
...oder besser Seitentür rein und raus!
Das Stammhaus an der Krahnstraße mit seinem 3 Sternen ist bekannt und berühmt. Und davor standen meine Frau und ich am Samstagabend. Meine Frau löste Ihr Geburtstagsgeschenk an mich ein und hatte mich per Zug nach Osnabrück gelotst. Vom Altstadtbahnhof ging es in Richtung Marktplatz und auf das La Vie zu. Es bot sich der bekannte Anblick, die schwere schwarze Limousine und der Portier vor der Tür. Ich fing an zu überlegen, sie würde doch nicht? Die Einkehr ins La Vie ist für einen Genießer schon eine Verheißung, aber die Preise für diese 3 Sterne Küche sind selbst für mich schon recht atemberaubend. Kein Zweifel, sie sind angemessen, aber bei Menüpreisen ab 160 bis 170 EUR Minimum ist ein Besuch im La Vie mit heftigem monetärem Aufwand verbunden.
Aber, meine Frau nahm mich in den Arm und ließ den Eingang des la Vie links liegen, mit einer Mischung aus Erleichterung und Bedauern fragte ich mich nach dem Ziel, aber wir waren schon da! An der Gebäudefront des La Vie zur Heger Straße erblickten wir den Eingang des jüngsten Kindes von Thomas Bühners Küchenkreativität, das Pop Up La Vie.
Was für ein Kontrast zum Eingang des kulinarischen Sternetempels. An der Krahnstraße gediegener Upper Class Style, der Portier sehr klassisch im Frack mit Zylinder. Und hier orangene Tür, orangenes Schild, pittoreske Deko dazu.........schon am Eingang setzt man sich aufs heftigste vom Mutterhaus ab. Auf der Homepage lässt man folgendes zum Konzept verlauten: La Vie tasty kitchen Pop Up the (con)temporary welcomes you...... we love excellent food as much as you do. that’s why we created another approach as an alternative to la vie. feel free to join us at our next event the story behind located behind our restaurant la vie, the popup has its very own style and a different approach to cooking than our main restaurant: you can look forward to a slender menu that tobias pietzsch and his team will invent especially for our tastyKitchen. feel free to order just one course or all courses from the menu. you will find us in the heart of osnabrück’s historic old town, close to the town hall where the peace of westphalia was proclaimed. in 2016, we carefully restored and modernised our 600-year old home, the stone working site, which serves as the backdrop for our latest food concept.
Und das nur in english...man wendet sich an internationales Publikum? Ich habe keine deutsche Version der HP finden können....nun denn, der moderne Ingenieur in der Erdöl und Erdgasindustrie spricht eh mehr englisch als deutsch den lieben Tag lang, das stellte mich also nicht vor Probleme. Aber vielleicht ältere Mitbürger?
Wir traten um kurz vor 19 Uhr ein und wurden direkt von einer jungen Dame mit Lederschürze in Empfang genommen. Die Dame im Schmiedemeister"look" fragte nach unserem Namen und brachte uns sofort mit der elektronischen Reservierung in Verbindung. Das Restaurant besteht aus zwei Ebenen, schon das Erdgeschoss war überbordend dekoriert. Erdgeschoss langer Tisch Erdgeschoss kleiner Tisch
Poppige Farben, ein wildes Durcheinander von Möbeln und Stilen. Es gibt nur drei Tische im Restaurant, unten ein Zweiertisch und ein langer Tisch für vielleicht 12 Personen und oben noch ein ebenso großer langer Tisch. Die Gäste werden befragt, ob man oben oder unten sitzen möchte, dann wird man nach Reihenfolge des Eintreffens an die langen Tische platziert. Man fühlt sich ein bisschen wie in einer WG Küche, wenn man wie wir am oben gelegenen großen Tisch Platz nimmt. Anschließend an den Tisch eine Küchenzeile mit Tresen davor, von dort erfolgt die Getränkeversorgung. Im Nebenraum die eigentliche Küche als Reich von Koch Tobias Pietzsch, er nutzt die vorhandene Küchenkursküche des La Vie. Die Küche steht offen, einfach mal herein zu schauen und den Köchen bei der Arbeit zuzusehen. Das ließ ich mir natürlich nicht nehmen und mir wurde mitgeteilt, dass die Küche noch vor einem Umbau stand, um sie den Bedürfnissen des Pop Up La Vie besser anzupassen.
Am gestrigen Abend saßen wir mit insgesamt 7 Personen am großen Tisch. Zwei offensichtlich befreundete Pärchen zu unserer Linken und ein ältere Herr zu unserer Rechten. Uns einte, dass wir alle 7 das erste Mal in diesem Restaurant waren und allesamt gespannt waren auf das was im Verlauf des Abends geboten werden würde. Ein Aperitifwunsch wurde abgefragt und wir orderten zwei trockene Riesling Winzersekte von der Mosel. Bereits beim Warten auf den Aperitif entspann sich ein angeregtes Gespräch mit den zuvor unbekannten Tischgenossen. Mit dem Aperitif bekamen wir das Konzept des Restaurants kurz erläutert.
Es gibt keine Karte, auf einer Tafel werden 4 Gerichte angeboten, die einzeln, oder als Menü geordert werden können. Wasser steht in großen Karaffen schon mit dem eindecken auf dem Tisch.
Auf dem Tisch nur ein Steakmesser, weiteres Besteck in einem großen Behältnis auf dem Tisch. Ein paar rote und weiße Weine werden offen oder als Flasche angeboten. Im ganz großen Notfall (Kundenwunsch) kann aber vom Schwesterrestaurant noch weitere Auswahl beschafft werden. Im Prinzip lässt sich resümieren, es soll ein Gefühl wie am großen Familienküchentisch aufkommen. Der Service beschränkt sich auf der servieren von Gerichten und Getränken und das sehr kompetente Beantworten von Fragen.
Wir hatten im Sinn, mit einem Weißwein zu starten und mir wurde ein feinherber Riesling vom Schloss Lieser / Thomas Haag ans Herz gelegt, Brauneberger Riesling 2014. Ein Probeschluck ließ uns nicken und schwupps war ein großer Blecheimer mit Eis neben dem Tisch auf dem Boden platziert.
Dazu wurde auf den Tisch ein Holzkasten mit einem äußerst schmackhaftem Roggenbrot platziert.
Ergänzend zum Brot Salz und Pfeffer in Schalen beziehungsweise einem Mörser, sowie je eine Flasche hochwertiges Mandel-oder Olivenöl.
Zusammen ergab das ein schmackhaftes Schmankerl während wir auf den ersten Gang warteten. Das Brot war so lecker, und es wurde kontinuierlich nachgefüllt, dass man sich zwingen musste, nicht zu viel davon zu essen.
Das Menü unseres Besuchsabend wurde auf den Tafeln so verkündet: tasty menü
kalbsTafelspitz roteBete heRing_crème fraîche (a little bit labskaus) € 18
kabelJau Sauerkraut speckschaum_edamame € 22
preSa vom ibericoSchwein steckrübenpüree_schmorkarotten € 29
tarteAUchocolat tonkabohneneis_rote bete € 12
all tasty € 68
Unser Menü begann mit einer sehr freien Interpretation von Labskaus. a little bit labskaus
Kein Eintopf, alle Komponenten separat, dass Spiegelei von der Wachtel. Optisch sehr verlockend arrangiert in Keramik von Volker Johannes Trieb (Wilde Triebe) ließe einem der Anblick schon verheißungsvoll auf den ersten Bissen warten. Ehrlich gesagt, dass sehr sanfte Kalbfleisch passte für mich nicht so gut zu dem Gericht. Natürlich perfekt gegart, ging es beim Aroma unter gegen die restlichen Komponenten. Perfekt die Kombination der kalten, gegarten Beets mit dem recht sanft gesäuerten Hering. Alle Tisch waren von der Kombination äußerst angetan.
Es folgte Fisch. Kabeljau
Der Kabeljau wurde mit einem Speckschaum, Sauerkraut und Edamamebohnen serviert. Kabeljau und Speck geht immer und hier war die Kombination gelungen. Lecker! Sehr verlockend das Sauerkraut, dass puristisch, aber in einer sehr guten Qualität mit viel Biss auf den Teller kam. Exotisch die Edamamebohnen im Schaum, die im Geschmack ein wenig an Saubohnen erinnerten.
Mit dem Wechsel von Fisch zu Fleisch wechselten wir auch den Wein. Ein Roter aus dem Etschtal sollte es sein. Meine Frau suchte den Wein aus. Typisch italienisch, mit viel Frucht, wenig Tanin, so präsentierte sich dieser Enantio aus dem Jahr 2007.
Danach widmeten wir uns dem Schweinefleischgang. Presa vom Iberico
In Bezug auf die Aromen war dieser Gang der Höhepunkt. Das Fleisch wieder perfekt gegart, medium rot im Inneren. Dazu Schmorkarotten in einem von Tomaten dominierten Gemüse-Schmorfond. Ein sehr süßes Püree von der Steckrübe stellte den Tisch vor Rätsel, dass von Tobias Pietzsch am Tisch gelöst wurde, nur Butter und Steckrübe verhalfen diesem Püree zu einem äußerst gutem Geschmack. Eine geräucherte Sauce ergänzte den Teller. Höhepunkt des Abends, dieser dritte Gang!
Kam noch das Dessert. tarte aus chocolat
Wieder verlockend in Triebscher Keramik präsentiert gab es eine saftig-schokoladige tarte au chocolat, die sich nicht zu süß gut zum Eis und der Rote Beete Grütze ergänzte. Ein leckeres Dessert hinterließ 7 glückliche zufällige Tischnachbarn.
Man schloss das Dessert mit einem guten Espresso.
Die beiden jungen Servicekräfte, unsere junge Dame und ihr ebenso junger Kollege auch mit Lederschürze bewältigten den reduzierten Serviceaufwand im Pop Up La Vie sehr gut, freundlich, engagiert und kenntnisreich. Auch Tobis Pietzsch informierte immer wieder aus der Küche heraus über das gebotene Essen.
Eine Verbindung zum La Vie gibt es doch noch, auf den Toiletten treffen sich beide Gästegruppen.
Womit ich zum Fazit kommen kann. Man muss dieses Konzept mögen, das sehr legere Service und Küchenkonzept und man muss es mögen, mit Fremden an einen Tisch platziert zu werden, mit ein bisschen Glück lernt man interessante Menschen kennen und fachsimpelt über gutes Essen. Ich habe den gestrigen Abend sehr genossen und werde sicher wieder einkehren.
PS zum Ende des Abends schaute auch Herr Bühner nach dem Rechten und den Gästen im Pop Up La Vie und fragte uns nach unseren Eindrücken.
...oder besser Seitentür rein und raus!
Das Stammhaus an der Krahnstraße mit seinem 3 Sternen ist bekannt und berühmt. Und davor standen meine Frau und ich am Samstagabend. Meine Frau löste Ihr Geburtstagsgeschenk an mich ein und hatte mich per Zug nach Osnabrück gelotst. Vom Altstadtbahnhof ging es in Richtung Marktplatz und auf das La Vie zu. Es bot sich der bekannte Anblick, die schwere schwarze Limousine und der Portier vor der Tür. Ich fing an zu überlegen, sie würde doch nicht? Die... mehr lesen
La Vie · Tasty Kitchen · Pop up
La Vie · Tasty Kitchen · Pop up€-€€€Restaurant0541331150Krahnstraße 1-2, 49074 Osnabrück
4.5 stars -
"schnell mal durch die Hintertür....." Carsten1972...oder besser Seitentür rein und raus!
Das Stammhaus an der Krahnstraße mit seinem 3 Sternen ist bekannt und berühmt. Und davor standen meine Frau und ich am Samstagabend. Meine Frau löste Ihr Geburtstagsgeschenk an mich ein und hatte mich per Zug nach Osnabrück gelotst. Vom Altstadtbahnhof ging es in Richtung Marktplatz und auf das La Vie zu. Es bot sich der bekannte Anblick, die schwere schwarze Limousine und der Portier vor der Tür. Ich fing an zu überlegen, sie würde doch nicht? Die
Geschrieben am 29.01.2017 2017-01-29| Aktualisiert am
29.01.2017
Besucht am 27.01.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 70 EUR
Das bedeutet für mich der Besuch im Café Central, wie es der Name schon sagt, mitten in Rheine bester Stube, am Marktplatz gelegen. Im Sommer draußen auf dem Marktplatz, bei schlechterem Wetter drinnen mit Blick auch den Marktplatz.
Das Café Central bietet Rundum-Versorgung über den Tage, vom Frühstücksangebot am Morgen, über den Mittagstisch über die Woche, den Kuchen am Nachmittag bis zum Abendessen und dem Bierchen am Abend. Das klingt jetzt erst einmal nach dem Angebot etlicher Bistro-Franchise-Ketten mit mediterran angehauchter Küche die sich in sämtlichen Fußgängerzonen Deutschlands breit gemacht haben. Genau hier aber unterscheidet sich das Café Central vom Rest, es wird inhabergeführt, und verzichtet weitestgehend auf Conviniencezutaten. Die feste Karte hebt sich ab vom Pizza, Pasta, Burger-Allerlei der Wettbewerber, nicht mal Pommes sind auf der Karte. Diese Karte wird ergänzt durch eine wechselnde Saisonkarte und am Wochenende durch ein Menüangebot. Seid Jahren ist das Café Central für mich eine Anlaufstelle für Mittagessen oder schmackhafte Abendgerichte, zumeist von der sehr kreativen Saisonkarte.
Seid einem Jahr hat der ursprüngliche Inhaber und Gründer das Geschäft an seine Angestellten übergeben und sich zur Ruhe gesetzt, es ist also Zeit, mal einen Bericht über die Küchenleistung unter der neuen Ägide einzustellen. Am Konzept hat sich nicht so viel geändert, weiterhin setzt man auf eine unkomplizierte, aber kreative Küche. Zum Besuchszeitpunkt bot die Saisonkarte Gerichte wie: Poulardenbrust mit Erdnuss-Zitruskruste, Orangen-Spinat und gebratene Nudeln
oder Stifado vom Wildschwein-Ragout vom Wildschwein, kräftig gewürzt, mit Bauernbaguette
oder Lamm-Vindaloo-Ragout vom Lamm, exotisch gewürzt mit Gemüse-Cos-Cous
Am Besuchsabend lockte meine Frau und mich aber das Menüangebot. Immer vom Donnerstagabend bis Samstagabend wird ein 4 Gang (Degustations) Menü zum Preis von 25 EUR geboten. Diese Mal wurde angeboten: Selleriecremesuppe mit Koriander-Sahne und Kartoffelwürfel
**** Taboulé Salat mit Granatäpfel, Datteln, Kräuter, Tomaten in Zitronen-Dressing mit gebackene Süßkartoffeln und Mandel-Tofu
**** gebratene Poulardenbrust mit Kaffee-Jus, geschmorte Schalotten, Polenta und geröstete Möhren
**** gebackene Bananen in Cashewkern-Mantel mit Kokos-Eis
Wir orderten eine Flasche Grauburgunder sowie eine Flasche Wasser zu den 2 Menüs und waren gespannt, was uns serviert werden würde. Zu den Getränken ein Korb mit frischem Baguette und Butter, um die Wartezeit auf den ersten Gang zu überbrücken. Dann ging es los: Selleriecremesuppe
Der erste Gang war nicht der perfekte, erhoffte Auftakt. Die Koriandersahne war ein sehr interessanter Aspekt in der Suppe, diese war aber leider sehr "unterwürzt", es fehlten Salz und Pfeffer. Der würzige Sellerie kam in der mit Sahne abgebundenen Suppe nicht gut zur Geltung. Gerade noch akzeptabel fand ich diese Suppe.
Danach dann ein Gang, auf den ich mich sehr freute. Taboulé Salat
Neben dem auf einem Blattsalatbett angerichteten Taboulé Salat zwei Stücke Tofu mit einer Mandelkruste. Auch die schmackhafte Mandelkruste lässt mich nicht mehr zum Liebhaber von Tofu werden. Mit Soja(eiweiss) kann man für mich sehr viel schmackhaftere Dinge als Tofu erzeugen. Aber diese beiden Stücke störten den Genuss des Salates nicht weiter. Datteln und Granatapfelkerne sorgten für einen süßen Ton im Salat, der Koriander für den maghrebinischen Ton im Gericht. Die Süßkartoffel setzte einen noch Mal süßlichen Akzent. Das war sehr gut gelungen. Große Steigerung zum ersten Gang.
Der Hauptgang war ein Geflügelgericht.
Man sieht es dem Bild an, die Brust war auf den Punkt gelungen. Leichte Röstaromen außen, saftig im Inneren, perfekt. Dazu eine Schmorfond mit ganz leichtem Kaffeearoma mit Karotten und Schalotten. Die Polenta als Püree serviert, in der Konsistenz eines Kartoffelpürees. Insgesamt ein gut gelungener Gang.
Es kam noch das Dessert. gebackene Bananen
Ein ganz kleines bisschen war man erinnert an das Standarddessert vieler chinesischer Restaurants, gebackene Banane. Aber nur im ersten Augenblick, es fehlte der alles überdeckende Honig. Statt dessen war die Banane in einem Mantel aus Cashewkernen gebacken. Die Verbindung der nicht allzu süßen Banane mit dem Nussaroma des Mantels war schmackhaft. Das Kokoseis setzte dann noch einen schönen Kontrapunkt zur warmen Banane.
Für 25 EUR hatten wir ein sehr schmackhaftes Menü, mit einem etwas schleppenden Start und dann konstant schmackhaften Gängen. Es bleibt dabei, im Café Central kann man gut und abwechslungsreich essen. Und das zu Preisen, die Freude aufkommen lassen.
Der Service funktionierte gut und routiniert vom eintreten bis zum zahlen. Da gibt es kaum Grund zur Klage.
Wir kommen wieder.
Das bedeutet für mich der Besuch im Café Central, wie es der Name schon sagt, mitten in Rheine bester Stube, am Marktplatz gelegen. Im Sommer draußen auf dem Marktplatz, bei schlechterem Wetter drinnen mit Blick auch den Marktplatz.
Das Café Central bietet Rundum-Versorgung über den Tage, vom Frühstücksangebot am Morgen, über den Mittagstisch über die Woche, den Kuchen am Nachmittag bis zum Abendessen und dem Bierchen am Abend. Das klingt jetzt erst einmal nach dem Angebot etlicher Bistro-Franchise-Ketten mit mediterran angehauchter Küche... mehr lesen
4.0 stars -
"Unkompliziert genießen am Marktplatz" Carsten1972Das bedeutet für mich der Besuch im Café Central, wie es der Name schon sagt, mitten in Rheine bester Stube, am Marktplatz gelegen. Im Sommer draußen auf dem Marktplatz, bei schlechterem Wetter drinnen mit Blick auch den Marktplatz.
Das Café Central bietet Rundum-Versorgung über den Tage, vom Frühstücksangebot am Morgen, über den Mittagstisch über die Woche, den Kuchen am Nachmittag bis zum Abendessen und dem Bierchen am Abend. Das klingt jetzt erst einmal nach dem Angebot etlicher Bistro-Franchise-Ketten mit mediterran angehauchter Küche
Geschrieben am 25.01.2017 2017-01-25| Aktualisiert am
25.01.2017
Besucht am 25.01.2017Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Je weiter es in den Norden der Republik geht und je kleiner die Orte werden, desto schlimmer steht es um die mittägliche Gasthauseinkehr. Will man abseits vom Imbiss- und Fastfoodniveau ein Mittagessen einnehmen, dann wird es echt dünn in der Auswahl. Haben die kleine Orte überhaupt noch ein Gasthaus in ihrer Ortsmitte, dann ist es ziemlich sicher nicht in der Woche Mittags geöffnet, dass klappt im Süden unseres Landes doch noch sehr viel besser.
Eingedenk dessen machte ich mir nach beendeten Geschäftstermin in der Nähe von Bad Essen nicht allzu große Hoffnungen im Ort eine akzeptable Einkehr zu finden. Bad Essen kennt man auf Grund der Ippenburg und der vielen alljährlichen Gartenfestivals dort, sonst war der Ort kein Begriff. Ich parkte also und machte mich auf den Weg zum Ortszentrum am Kirchplatz. Dort bot sich mir ein pittoreskes Fachwerkhausensemble mit einigen Gasthäusern, die aber alle geschlossen waren. Ebenfalls direkt am Platz das Hotel und Restaurant Höger. Vor der Tür ein Aufsteller mit Tagesgericht und ebenso ein Aushang der momentanen Karte. Das erblickte ließ auf eine ordentliche Küche schließen. Ich trat ein und fragte nach der Möglichkeit eines Mittagessens. Freundlich wurde bestätigt, dass es eine mittägliche Karte gibt und mir ein Platz angeboten.
Der Gastraum machte einen sehr behaglichen Eindruck. Alte Balken, und dazu ein modernes schlichtes Ambiente in Holztönen, dass ließ sich gut an beim niedersetzen. Zum Kirchplatz hin noch ein Wintergarten ähnlicher Anbau.
Die Tische schlicht eingedeckt:
Die freundliche Dame im Service brachte mir die Mittagskarte und stellte auch noch ein Tagesgericht vor (Rahmspinat mit gekochtem Ei und Salzkartoffeln für 7,50 EUR).
Die Karte (einsehbar auf der HP) las sich verlockend, hatte ich doch einen guten Riecher gehabt, mal ins Zentrum von Bad Essen zu schauen. Gehobene Küche, ein paar Kleinigkeiten, da konnte jeder nach persönlichen Vorlieben satt werden.
Schon mit dem ersten Blick über Vorspeisen, Salate, Flammkuchen, veganes und vegetarisches, Fleisch und Fisch, sowie einem Tagesdessert und Käse für danach war ich schon festgelegt. Getrüffeltes Risotto mit gebratenen Waldpilzen und Gremolata sollte es sein (16,50 EUR). Nach angemessener Wartezeit (20 Minuten) kam meine Bestellung an den Tisch:
Der Geruch, der an meine Nase drang, ließ das Wasser im Mund zusammen laufen. Sicher waren keine frischen Trüffel ins Risotto gehobelt worden, aber doch war der Geruch sehr verlockend. Dazu eine Gremolata, die ich per Messerspitze zuerst separat probierte. Das war nicht weit vom lombardischen Original, Petersilie, Zitronenzesten und Knoblauch waren äußerst schmackhaft zusammen gekommen. Das passte in seiner Frische hervorragend zum al dente gekochten sehr würzigen Risotto. Die Waldpilze (ich konnte Champignons und Kräuterseitlinge identifizieren) waren gebraten und schlicht gewürzt auf das Risotto gegeben. Alle drei Komponenten zusammen machten der Zunge Freude. Lecker!
Dazu eine Flasche Wasser (medium Zimmerwarm) und ein offener Riesling aus Rheinhessen, dass WG kriege ich nicht mehr zusammen. Knackig frische säurebetonte Gutsweinqualität zu 6,50 EUR das Viertel.
Der Service war ohne Tadel. Bedienung, nachfragen und Information waren gut. Die Dame und der ihr zur Hand gehende Azubi waren sehr freundlich. Man fühlt sich willkommen.
Fazit: unerwartet schöne mittägliche Einkehr. Meine uneingeschränkte Empfehlung gibt es für das Hotel und Restaurant Höger. Ich kehre gerne wieder ein.
Je weiter es in den Norden der Republik geht und je kleiner die Orte werden, desto schlimmer steht es um die mittägliche Gasthauseinkehr. Will man abseits vom Imbiss- und Fastfoodniveau ein Mittagessen einnehmen, dann wird es echt dünn in der Auswahl. Haben die kleine Orte überhaupt noch ein Gasthaus in ihrer Ortsmitte, dann ist es ziemlich sicher nicht in der Woche Mittags geöffnet, dass klappt im Süden unseres Landes doch noch sehr viel besser.
Eingedenk dessen machte ich mir nach beendeten... mehr lesen
Restaurant in Höger's Hotel
Restaurant in Höger's Hotel€-€€€Restaurant0547294640Kirchplatz 25, 49152 Bad Essen
4.0 stars -
"Schmackhafte Mittagseinkehr" Carsten1972Je weiter es in den Norden der Republik geht und je kleiner die Orte werden, desto schlimmer steht es um die mittägliche Gasthauseinkehr. Will man abseits vom Imbiss- und Fastfoodniveau ein Mittagessen einnehmen, dann wird es echt dünn in der Auswahl. Haben die kleine Orte überhaupt noch ein Gasthaus in ihrer Ortsmitte, dann ist es ziemlich sicher nicht in der Woche Mittags geöffnet, dass klappt im Süden unseres Landes doch noch sehr viel besser.
Eingedenk dessen machte ich mir nach beendeten
Geschrieben am 23.01.2017 2017-01-23| Aktualisiert am
23.01.2017
Besucht am 21.01.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 160 EUR
Da hatte ich ja die Neueröffnung des Emskindes an einem Sonntag bemerkt und einen ersten Besuch an eben jenem Sonntagnachmittag zum Thema meiner ersten Kritik gemacht. Nicht viel später folgte ein nicht so euphorischer Bericht einer Kollegin zum Thema Service. Ein bisschen hatte ich schon befürchtet, dass das ein Thema werden könnte. In der Folgezeit bis zum Weihnachtsgeschäft erlebte das Emskind einen "Run" neugieriger Gäste. Mir kamen dann immer wieder Probleme im Service zu Ohren. Ich nahm mir also vor, mal an einem Samstagabend das Zusammenspiel von Küche und Service in Augenschein zu nehmen und mir selbst ein Bild zu machen. Da es bis zum Jahresende quasi unmöglich war ohne längerfristige Reservierung einen Tisch am Wochenende zu bekommen, dauerte es bis ins neue Jahr, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Mail an einen guten Freund: "Lust auf Burgerbraterei in Rheine?", Antwort: " Jep!". Gesagt, getan und per "opentable" zwei Wochen im voraus einen Tisch für den obig genannten Samstagabend unkompliziert gebucht. Gegen 19:30 trudelten wir inklusive der beiden Gattinnen ein. Der Parkplatz gerammelt voll! Alle Gasträume fast voll besetzt, so hatte ich es mir erhofft für meinen Besuch.
Unser Tisch war schnell gefunden. Nicht ganz der gemütlichste, weil im Durchgang zum hinteren Gastraum gelegen und deswegen mit viel Durchgangsverkehr gesegnet. Die störenden Auswirkungen hielten sich aber in Grenzen. Zudem hatten wir uns lange nicht gesehen und viel zu besprechen, und ignorierten diesen Trubel ganz einfach. Es dauerte etwas bis die ständig im eiligen Laufschritt kreuzenden Servicekräfte uns die Karten brachten. Das geschah aber nicht, und das gilt für den ganzen Abend, weil wir übersehen wurden, sondern weil sie es einfach nicht fertig früher brachten. Immer wieder wurde uns versichert, dass wir "auf dem Schirm" seien und auch beim Essen gab es regelmäßige Nachfragen zur Zufriedenheit. Die Wartezeit störte uns nicht sehr, siehe weiter oben. Ich kann mir aber vorstellen, dass der ungeduldigere Zeitgenosse nicht ganz so kulant bleibt.
Zu Idee, Umsetzung und System des Emskindes verweise ich auf meine vorherige Kritik. Ich lege hier meinen Fokus auf das Essen und den Service. Die Karten kamen, und wir hatten ausreichend Zeit unsere Bestellung zusammen zu stellen. Die sehr gut schmeckende hausgemachte Limonade war dabei, ein Pils und eine rote Cuvée aus der Pfalz. Für 26 EUR wurde vom Weingut Hensel die Cuvée Aufwind von 2014 bestellt. Das war ein ordentlicher Rotwein, der zur Speisenwahl passte.
Im Angebot waren zusätzlich zu den cuts auf der festen Karte noch T-Bone im 700gr cut, sowie Wagyu mit 242 EUR/KG das teuerste Angebot. Meine Frau und ich hatten das T-Bone zusammen ins Augen gefasst. Leider war dieses ausverkauft. Somit schwenkten wir beide auf das Rib-eye aus der Karte um, 79 EUR/KG, dry aged. Beilagen und Burger wurden am Tisch bestellt, und ich machte mich auf den Weg zur "Fleischertheke" um dem Metzgergesellen dort unsere Cuts machen zu lassen. Man nennt Tischnummer, sucht sich das Stück Fleisch aus und weißt den Handwerker hinter dem Tressen die Dicke des gewünschten Stückes an. Es wurden dann 350 Gramm für meine Frau (oh je) und 388 Gramm für mich (zu schaffen), der Gargrad (für Beide medium rare) wird angewiesen und dann geht die Info elektronisch an die Küche und mit dem Verweis auf das mit einer Zahl auf einem metallenem Stecker gekennzeichnete Stück Fleisch. Dann geht es zurück zum Tisch. Das klappt erstaunlich gut und reibungslos, da sehr viel Gäste die Burger am Tisch bestellen.
Nach ca. 20 bis 30 Minuten (ich bin nicht ganz sicher) kamen die Beilagen, bei fast allen hausgemachte Pommes mit Trüffelmayonnaise sowie ein Salat.
Die Pommes waren kross und ausreichend gesalzen, lecker der von mir georderte Gurken-Mango-Salat. Die langen gehobelten Gurkenscheiben erschwerten den Verzehr etwas, aber der Geschmack gefiel mir, wie schon beim letzten Besuch, sehr.
Direkt danach dann die Hauptbestandteile der Bestellungen: BurgerEmskind Käse & Speck mit würzigem Cheddar-Käse,krossem Bacon, Salat, Tomate und marinierten Zwiebeln
Burger Feuer & Flamme mit Chili-Sosse, Jalapenos, würzigem Cheddar-Käse, krossem Bacon, Salat, Tomate und marinierten Zwiebeln plus extra geordertem Ziegenkäse.
Den Geschmack kann ich nicht beurteilen, aber es wurden statisch höchst bedenkliche Burgerkonstruktionen serviert, die verlockend dufteten und aussahen. Von den Freunden kam keine Klage zu den Bürgern, deren Patties frisch an der Fleischertheke gewolft werden und leider (für meinen Geschmack) durchgebraten werden. Ich würde sie medium bestellen. Aber das ist eine Frage der persönlichen Referenzen. Das Gebotene konnte gefallen.
Meine Frau und ich bekamen unsere Cuts serviert: Dry Aged Rib Eye (350 und 388 Gramm) medium rare
Der Gargrad war perfekt getroffen! Beim letzten Besuch hatte ich ja das Carree vom Duroc-Schwein bestellt und war nun sehr gespannt auf die eigen gereiften Rindfleischstücke. Etwas Salz und Pfeffer on top und ich kostete. Lecker! Perfekt zartes und gereiftes Rindfleisch, mit einer ausgeprägten Marmorierung und entsprechend saftig! Dieses Steak konnte den aufgerufenen Preis absolut rechtfertigen. Und auch meine Befürchtung, dass meine Frau den etwas überdimensionierten Ladiescut nicht schaffen würde, war unbegründet, das gute Stück Rindfleisch wurde restlos verzehrt.
Wir hatten auf Vorspeise verzichtet, zu Gunsten eines Desserts. Pures Gold Nougatmousse mit frischer Schokolade für meine Tischgenossen
Muttis Creme mit Erdbeerpüree Creme aus Joghurt, Sahne, Weißwein und selbst gemachtem Erdbeerpüree auf Biscuit für mich. Beides sehr schmackhafte Desserts.
Wir schlossen den Abend mit einem Gin Tonic.
Zum Fazit: Ich war zufrieden. Wer schnell satt werden will, sollte hier zumindest am Wochenende nicht einkehren. Die Vielzahl der Gäste und das Konzept bedeuten Wartezeit, die man aber auf Grund der gebotenen Speisen verschmerzen kann (zumindest ich). Der Service kümmerte sich um unseren Tische vorbildlich, trotz des hohen Arbeitsdrucks. Ich war und bin zufrieden und kann das Emskind weiter empfehlen.
Da hatte ich ja die Neueröffnung des Emskindes an einem Sonntag bemerkt und einen ersten Besuch an eben jenem Sonntagnachmittag zum Thema meiner ersten Kritik gemacht. Nicht viel später folgte ein nicht so euphorischer Bericht einer Kollegin zum Thema Service. Ein bisschen hatte ich schon befürchtet, dass das ein Thema werden könnte. In der Folgezeit bis zum Weihnachtsgeschäft erlebte das Emskind einen "Run" neugieriger Gäste. Mir kamen dann immer wieder Probleme im Service zu Ohren. Ich nahm mir also vor,... mehr lesen
Restaurant Das Emskind
Restaurant Das Emskind€-€€€Restaurant059719844591Salzbergener Straße 375, 48432 Rheine
4.0 stars -
"Der Geduldige wird belohnt......" Carsten1972Da hatte ich ja die Neueröffnung des Emskindes an einem Sonntag bemerkt und einen ersten Besuch an eben jenem Sonntagnachmittag zum Thema meiner ersten Kritik gemacht. Nicht viel später folgte ein nicht so euphorischer Bericht einer Kollegin zum Thema Service. Ein bisschen hatte ich schon befürchtet, dass das ein Thema werden könnte. In der Folgezeit bis zum Weihnachtsgeschäft erlebte das Emskind einen "Run" neugieriger Gäste. Mir kamen dann immer wieder Probleme im Service zu Ohren. Ich nahm mir also vor,
zum 23. Dezember hat das Gasthaus zur Post seinen Restaurantbetrieb eingestellt und wird nur noch als Hotel Garni weiter geführt.
zum 23. Dezember hat das Gasthaus zur Post seinen Restaurantbetrieb eingestellt und wird nur noch als Hotel Garni weiter geführt.
Gasthaus Zur Post
Gasthaus Zur Post€-€€€Restaurant0548593930Dorfstraße 11, 49549 Ladbergen
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"Restaurantbetrieb eingestellt" Carsten1972zum 23. Dezember hat das Gasthaus zur Post seinen Restaurantbetrieb eingestellt und wird nur noch als Hotel Garni weiter geführt.
Geschrieben am 08.01.2017 2017-01-08| Aktualisiert am
24.01.2018
Besucht am 07.01.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 185 EUR
Willkommen im neuen Jahr! Mit ein bisschen Erleichterung ob all der familiären Verpflichtungen in der Weihnachtszeit sah ich nun das Jahr 2016 entschwinden. Und endlich hatten meine Frau und ich mal wieder Zeit für uns und einen ruhigen gemeinsamen Abend zu Zweit.
Wohin sollte es gehen? Im Winter richten wir unsere Schritte gerne ab und zu nach Münster aus, dass wir sehr bequem per Zug erreichen können. Und die sehr dynamische Restaurantlandschaft in Münster bietet ja immer wieder neue und spannende Verlockungen. Und wir hatten Lust auf Neues. Im Sommer war mir bei einem Besuch der Landhotel Eggert(schen) „Fischbraterei“ Sylt am Bült (nein, ich rege mich immer noch nicht über diesen Namen auf) eine Neueröffnung im Innenhof an der Adresse Alter Fischmarkt 11a aufgefallen. Dort hat sich im April das Lokal LILIES etabliert, direkt links vom Sylt am Bült, man teilt sich den Innenhofbereich für die sommerliche Außengastronomie.
Dieser Name hat seinen Ursprung in einem Bach, der dort früher geflossen sein soll………..das muss sehr lange her sein in dieser Innenstadtlage direkt an der Lambertikirche, vielleicht haben den die Wiedertäufer aus Ihren Käfigen an der Kirchturmspitze noch bewundern können. Nun denn, es war nicht der Name, der uns am Anfang des Jahres 2017 an den alten Fischmarkt lockte, sondern die Macher dieses neuen Restaurants und ihr Konzept. Koch Daniele Putz war im Team des von mir sehr geliebten Rotkehlchens in Münster und hat sich mit einem Teil des Teams nun also mit einem ähnlichen kulinarischen Konzept selbstständig gemacht. Er beschreibt dieses laut HP wie folgt: „Kreativ, überraschend, total lecker – im LILIES erwartet Sie eine raffinierte Cross-Over Küche. Koch Daniele Putz lässt sich bei seinen kulinarischen Kreationen von den Küchen der ganzen Welt inspirieren. Sein Markenzeichen: Ungewöhnliche Aromen. Jus und Fonds als Basis sind aus eigener Herstellung, die Zutaten kommen, wann immer möglich, aus der Region. Die Portionen: großartige Kleinigkeiten, kleine Großartigkeiten.“
Das bedeutet, alle Gerichte haben die Größe von Degustationsportionen. Man möchte dass der Gast sich durch viele der angebotenen Gerichte probieren kann. Da ließen wir uns gerne überraschen und reservierten problemlos per Mail einen Tisch für den Samstagabend.
Kurz vor 19 Uhr kamen wir im Innenhof am alten Fischmarkt an, schlitternd auf Grund der überfrierenden Nässe, und waren froh unverletzt im Inneren zu sein.
Die Inneneinrichtung ist sehr modern, und nimmt Elemente der 60er Jahre auf. Man fühlt sich ein bisschen in einen frühen Film von Stanley Kubrick versetzt. Aber es ist behaglich, die Tische für vielleicht 50 Besucher wahren ausreichend Abstand voneinander. Man will bewusst auch einen Barbetrieb bieten und hat hohe Stühle an der Bar und ein paar Loungemöbel im Restaurant für Gäste, die nur die beeindruckende Cocktailkarte testen wollen. Wir aber nahmen auf sehr bequemen Stühlen an einem Tisch für 2 Personen Platz und ließen uns Karten und Konzept erläutern.
An der Bar entdeckte ich noch ein bekanntes Gesicht aus dem Rotkehlchen, den Barchef und „Master of Gin“, im Rotkehlchen konnte, kann man zu seinem Menü eine Gin Begleitung servieren lassen. Der gute Mann hatte also mit gewechselt. Zum Essen direkt bevorzuge ich wie meine Frau Wein, aber davor und danach darf es gerne ein kreativer Cocktail sein.
Die Frage nach einer Aperitifempfehlung wurde beantwortet mit einer Kreation des Barchefs: WINTER MARTINI gemacht aus Noilly Prat / Beefeater Gin / Espuma aus roten Früchten und Gewürzen
Wehrmut und Gin, das war ein herbes Vergnügen im wahrsten Sinne des Wortes. Die Gewürze unterstützten diesen herben Grundton noch. Meine Frau war nicht 100% angetan, ich fand diesen Cocktail sehr gut gelungen.
Jetzt konnten wir also die Karte studieren. 13 Gerichte fanden sich auf dieser, ein wilder Cross Over Mix, viel asiatisches, aber auch mediterranes und klassische Elemente fanden sich in den angebotenen Gerichten. Der Service empfiehlt, je nach Hunger, Minimum drei Gerichte zu erwählen um satt zu werden. Aber da ich den Samstag im Familienwald verbracht hatte um Brennholz zu sägen, Madame will auch im Winter 2018 den Ofen warm haben, gedachte ich mehr Gänge zu erwählen. Diskussion mit Madame und wir waren uns einig, es sollte das angeboten 6 Gang Überraschungsmenü für 55 EUR sein. Es gibt dieses auch als 3 Gängiges Menü. Die Küche wählt hierbei aus den Gerichten der Karte den jeweiligen Gang aus. So war ich auch die schwere Entscheidung los, aus den 13 verlockenden Gerichten etliche eliminieren zu müssen. Wir ließen uns darauf ein, dass die Küche machen zu lassen.
Schwierig ist es dann ja immer mit der Wein Auswahl, aber angesichts der vielen asiatischen Elemente in den Gerichten und unserer Vorliebe für Riesling einigten wir uns auf einen deutschen Gutsriesling (VDP-Klassifikation) vom Weingut Kruger Rumpf von der Nahe.
Nachdem wir im September in der Bingener Weinstube dieses Weingutes einen wunderschönen Abend mit einem Kritikerkollegen verbrachten, waren uns die Produkte des Weingutes in guter Erinnerung. Ein Lagenriesling vom Quarzit sollte es sein. Und von dort kam er sicher, dieser Wein war nicht mineralisch im Geruch, er war schon fast metallisch, so intensiv war der Eindruck. Im Mund war er dann zahmer, aber immer noch mit einer vorherrschenden Mineralik.
Mit dem Wein kam der Service mit einer ersten Speise, Laugengebäck und Baguette mit einem Hummus. Schon dieses erste kleine Gericht konnte überzeugen. Viel Koriander und auch Minze war im Hummus.
Nach dem wir unseren Aperitif geleert hatten und der Wein eingeschenkt wurde, kam der erste Gang unseres Menüs.
THUNFISCH-TEMPURA mit Togarashi-Pfeffer und Mangosalat
Zusätzlich gab es noch auf dem Teller asiatisch mariniertes Gemüse sowie ein Avocado-Mousse mit Wasabipulver. Was lagen wir gut mit unserer Wein Auswahl, es ging gleich mal in den fernen Osten. Das Gemüse in dünnen Scheiben gehobelt war sehr sanft mariniert, leicht säuerlich-süß. Spannender im Geschmack schon die Guacamole mit dem Wasabipulver, sehr gute Kombination. Die Beste der drei Zugaben zum Thun aber der Mangosalat mit Chili. Süß mit der perfekten Schärfe auf der Zunge. Lecker! Und dieser passte auch am besten zum puristischen Thun, der in Nori eingewickelt war und dann ganz kurz im Tempurateig ausgebacken worden war. Insgesamt ein sehr gut harmonierender Teller.
Danach Gang 2
SAMOSA VON BLAUEN KARTOFFELN mit pikantem Okraschotengemüse
Auf der Rückseite der am Tisch belassenen Karte wurden einige unbekanntere Gerichte erläutert, so auch diese Teigtasche. Samosa sind eine Zubereitungsart der indisch-pakistanischen Straßenküche, der einfache Wasser-Weizenteig wird mit verschiedenen Zutaten gefüllt und frittiert. Hier mit einer Kartoffelfüllung. Das Okraschotengemüse war gut abgeschmeckt. Auch dieser kleiner Gang war ein gutes Gericht.
STECKRÜBENSUPPE mit Kurkuma und Garnelen-Dumpling war Gang 3.
Waren die beiden vorhergehenden Gänge sehr puristisch und zurückhaltend gewürzt, war diese Steckrübensuppe sehr kräftig abgeschmeckt, und mit viel Sahne versehen worden. Von der Steckrübe mit ihrem durchdringenden Aroma fand sich nicht so viel wieder, aber abgesehen davon war es eine gut gekochte Suppe, die das Herz erwärmte. Lecker auch die Garnelen Frikadelle. Das passte gut zusammen.
Nach einiger Wartezeit folgte Gang 4
CHAWAN MUSHI Japanischer Eierstich mit Jakobsmuschel und Shiitake Pilzen
Dieses Gericht war für den europäischen Gaumen dann eine Herausforderung. Dashi Brühe war mit Gelatine zu einer festen Konsistenz gebracht worden und wurde lauwarm serviert, darauf krosse gebratene Scheiben vom Shiitake Pilz sowie gehobelte Scheiben. Dazu kross kurz gebratene Jakobsmuscheln. Der Geschmack gefiel mir in der Kombination sehr gut, allerdings ist diese fest abgebundene Dashi Brühe schon eine Herausforderung beim Verzehr. Meine Frau aß nicht alles davon. Sehr selektiver Gang, wieder sehr asiatisch gewürzt.
Einer der Höhepunkte des Abends sollte Gang 5 werden:
RINDERBUG IN MASTERSTOCK GLASIERT mit Sesamkartoffelpüree und Pak Choi
Von japansicher Dashi Brühe zu chinesischer Masterstock. Ein Fond auf Sojasaucen und Gemüsebasis, der ins unendliche reduziert wird und in dem die Küche ein Stück Rinderbug aufs zarteste geschmort hatte. So zurückhaltend gewürzt der vorherige Gang war, so explodierte dieses Gericht sowohl in Nase als auch Gaumen. Bamm, schon hatte sich diese Fleisch-Saucen-Kombination im Mund festgesetzt, gut dass dieses der letzte Gang vor dem Dessert war. Er hätte sonst alles folgende unter sich begraben. Pak Choi und Püree waren gute Begleiter zu dieser Geschmacksexplosion! Allerfeinst! Auch meine Frau erkor diesen Gang zu ihrem Favoriten.
Dessert als Gang 6 stand an:
SÜSSKARTOFFELKUCHEN mit Root-Beer-Eis und Pekan-Nüsse
Wie immer bei Desserts lass ich hier Bild sprechen……..es war lecker! Erstaunlich gut dieser Süßkartoffelkuchen. Lecker die gebrannten Pekan-Nüsse, auch das Eis schmeckte. Wieder hervorragend kombinierte Bestandteile. Ein guter Abschluss eines guten Menüs!
Als Digestif gönnten wir uns noch beide einen Cocktail von der Bar auf Gin Basis. Hier sollte man den Barkeeper einfach fragen und sich von seinen Kreationen überraschen lassen.
Der Service agierte über den Abend ohne große Schwächen. Fragen, die ich zu den Gerichten stellte, konnten umfassend beantwortet werden oder es wurde die Küche konsultiert. Wir fühlen uns gut umsorgt.
Fazit: Wir hatten einen schönen Abend mit einem Menü, dessen PLV unschlagbar gut war. Besonders für münsteraner Verhältnisse. Wir kommen gerne und sicher wieder!
PS im Informationsteil der Karte kündigt Daniele Putz eine Bildungsreise nach Peru an. Ich glaube, man kann sehr gespannt sein, was aus dieser Landesküche mit bringt in seine Eigene.
Willkommen im neuen Jahr! Mit ein bisschen Erleichterung ob all der familiären Verpflichtungen in der Weihnachtszeit sah ich nun das Jahr 2016 entschwinden. Und endlich hatten meine Frau und ich mal wieder Zeit für uns und einen ruhigen gemeinsamen Abend zu Zweit.
Wohin sollte es gehen? Im Winter richten wir unsere Schritte gerne ab und zu nach Münster aus, dass wir sehr bequem per Zug erreichen können. Und die sehr dynamische Restaurantlandschaft in Münster bietet ja immer wieder neue und spannende... mehr lesen
4.5 stars -
"So macht Cross Over Küche sehr viel Spaß!" Carsten1972Willkommen im neuen Jahr! Mit ein bisschen Erleichterung ob all der familiären Verpflichtungen in der Weihnachtszeit sah ich nun das Jahr 2016 entschwinden. Und endlich hatten meine Frau und ich mal wieder Zeit für uns und einen ruhigen gemeinsamen Abend zu Zweit.
Wohin sollte es gehen? Im Winter richten wir unsere Schritte gerne ab und zu nach Münster aus, dass wir sehr bequem per Zug erreichen können. Und die sehr dynamische Restaurantlandschaft in Münster bietet ja immer wieder neue und spannende
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"Tiemann war auch da...." Carsten1972http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-muensterland/video-tiemann-testet-antekoje-neuenkirchen-100.html
Auch wenn die HP einen anderen Eindruck vermittelt, es gibt eine Gastronomie im Haus. Abends kümmert sich das "Bistro Francais" um die Gäste.
Auch wenn die HP einen anderen Eindruck vermittelt, es gibt eine Gastronomie im Haus. Abends kümmert sich das "Bistro Francais" um die Gäste.
Parkhotel Görlitz
Parkhotel Görlitz€-€€€Restaurant, Bar, Erlebnisgastronomie035816620Uferstr. 17, 02826 Görlitz
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"Bistro Francais" Carsten1972Auch wenn die HP einen anderen Eindruck vermittelt, es gibt eine Gastronomie im Haus. Abends kümmert sich das "Bistro Francais" um die Gäste.
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Das Hotel liegt am Pillnitzer Schlossensemble direkt am Elbufer. Im Eingangsbereich zum Schloss liegt auf der linken Seite ein Flügel, in dem das Hotel untergebracht ist. Das KFZ ist unkompliziert auf dem Hotel-Eigenen Parkplatz abgestellt.
Ein sehr klassischer Eingangsbereich empfängt einen.
Die Rezeption erwartet mich bereits und fragte nach einchecken, ob ich meine Tischreservierung vorverlegen wollte. Ich war früher eingetroffen und hätte noch einige Zeit auf die ursprüngliche Zeit warten müssen. Das nahm ich gerne und dankenswerterweise an.
Auch die Zimmer im Hotel sind sehr klassisch gestaltet.
Insgesamt fühlt man sich im Hause vom Eintreten an sehr willkommen und umsorgt.
Zum Hotel gehören ein Café, der Das Wintergarten Café, für die Versorgung von Hausgästen und Schloss- und Parkbesuchern mit einer einfacheren Küche, sowie das im Niveau höher angesiedelte Kamin-Restaurant. In eben diesem hatte ich, angeraten durch das Hotel wegen des Valentinstags, einen Tisch für mich reserviert. Und so betrat ich das Restaurant und sah mich etlichen Pärchen gegenüber, die sich für diesen Abend das Schloss Pillnitz für die kulinarische Zweisamkeit ausgesucht hatten.
Die Karte ist wohltuend reduziert, auf der linken Seite ein 4 gängiger Menüvorschlag für die Valentins-Turteltauben, zur rechten 10 Positionen an Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts. Bis hin zu vegetarischen Gerichten war für jeden Gast etwas geboten. Die Gänge des Menüs konnten auch einzeln bestellt werden, zusätzlich hatte der Service eine Weinbegleitung für das Menü zusammengestellt, auch diese wurde ausführlich vorgestellt. Bei den Speisen war ich recht schnell festgelegt und orderte entsprechend. Für den Wein hatte ich mir die ordentlich sortierte Weinkarte übergeben lassen.
Schon vorher hatte ich gehofft, dass ein bestimmter VDP Winzer aus der Nachbarschaft (Laufentfernung am nächsten Morgen 15 Minuten) in der Karte enthalten sein würde. So orderte ich eine Flasche Riesling „R“ 2014 aus der Lage Pillnitzer Königlicher Weinberg vom Weingut Klaus Zimmerling.
Herr Zimmerling bewirtschaftet 4 Hektar direkt am Elbhang über Schloss Pillnitz. Und füllt fast alle seiner Weine in Halbliterflaschen ab. Der Reserve Riesling präsentierte sich sehr sanft in der Säure, fruchtig, fast halbtrocken und entfaltete eine Vielzahl an Aromen in Nase und Mund. Der Preis für die Weine dieses WG ist schon sehr hoch, aber wo, wenn nicht hier, trinkt man mal einen „Halben“ von diesem guten Tropfen. Ich war über das Essen mit dem Wein zufrieden. Ich würde ihn mir aber nicht in den Keller legen, da haben meine Stamm WG mir persönlich mehr zusagende Rieslinge mit geringeren Preisen zu bieten.
Nachdem ich mich ausgiebig mit dem Wein beschäftigt hatte servierte mir der Service eine Fenchel- sowie eine Meerrettichbutter mit zwei Brotsorten.
Ein weißes Baguette sowie ein mir sehr gut schmeckendes sehr Kümmel-haltiges Brot paßten gut zur recht sanft abgeschmeckten weichen zimmerwarmen Butter.
Der Service servierte mir dann einen weiteren Küchengruß:
Lachs mit Gurke wurde verkündet. Ich erblickte eine mit Sesam überzogene Fischrolle. Das war kein Tartar von Konsistenz und Geschmack, eher eine Lachsfarce. Die war allerdings gut gelungen und abgeschmeckt. Dazu eine marinierte Gurkenscheibe. Gut gelungener Einstieg für die Küche des Kaminrestaurants.
Als Vorspeise hatte ich mir ein Gericht des Valentinsmenüs bestellt:
Teriyaki Entenbrust mit Wassabimousse, Udonnudelsalat und Kresse
Und prompt bekam ich den Valentinstag als Alleinspeisender unter die Nase gerieben in Form eines Herzens erstellt aus der Wassabimousse. Und eben diese gefiel mir am Teller nicht ganz so gut wie die anderen Kompoenten, da war der Küchenchef zu vorsichtig mit der Wassabipaste gewesen. Das hätte schärfer sein dürfen. Es hätte auch dann noch gut zur recht kräftigen marinierten Entenbrust gepasst. Die war perfekt gelungen und ein großer Genuss. Gut ergänzt wurden diese beiden Komponenten durch die Udonnudeln und eine sehr gute Mayonnaise. Zusammen war das eine sehr puristische Version von Nudelsalat.
Zur Hauptspeise, ich war dort auf die feste Karte gewechselt.
Adlerfisch auf Pinienkernspinat mit Limonengnocchi und Blutorange
Hier fiel leider ein kleiner Fehler auf. Meine Frage ob der Koch am Valentinstag besonders verliebt sein könnte, lies die Braue des Servicechefs zucken. Er fragte nach und ja, der Spinat war sehr salzig geraten. Das war fast an der Grenze zu nicht mehr verzehrbar. Das war schade, denn der Adlerfisch war tadellos gebraten und glasig im Inneren. Die Gnocchi und die Sauce sehr lecker. Schade, dass der Spinat das Gericht ein wenig in seiner Qualität senkte. Ich verzichtete allerdings auf die angebotene Neuanrichtung des Ganges und ließ ein wenig Spinat zurück.
Es war noch Platz für ein Dessert und ich bestellte:
Creme Brulee von der Tonka Bohne mit Baumkuchen und Pflaumeneis
Die Creme machte dann wieder sehr viel Freude. Kühl in der Schale, knusprig heiß der karamellisierte Zucker, perfekt gelungen mit einem deutlichen Tonkabohnenaroma. Ein kleines Schmankerl noch das Stück Baumkuchen mit einer sehr leckeren Beerenfrüchtemousse. Das angekündigte Eis befand sich definitiv nicht auf dem Teller, der Service hatte das auch nicht angezeigt. Aber dieses Frucht-Mousse passte perfekt zum Baumkuchen und so war ich glücklich mit der Kombination.
Die Dame und ihre 3 Kollegen im Service erledigten Ihre Arbeit ohne Fehl und Tadel. Fragen zum Gericht und zu Weinen, besonders den lokalen, wurden umfassend beantwortet. Man hatte meinen Tisch immer im Blick. Gangwechsel und Nachschenken klappten ohne große Probleme. Ich war zufrieden.
Fazit zum Abend im Kaminrestaurant:
Bis auf den Spinat hatte ich ein gutes Abendmenü zu einem guten PLV. Der recht hohe Preis war der Bestellung des Zimmerling-Weines geschuldet, den ich unbedingt probieren wollte und den es nicht offen gab, dieser trug mit 49 EUR zur Rechnung bei.
Fazit Hotel:
Das ganze Hotel gibt sich gediegen gepflegt und passt so perfekt ins Schlossensemble. Morgens wurde ein akzeptables Frühstück serviert, die Eierspeisen werden auf Bestellung alle frisch zubereitet. Klare Empfehlung für das Haus, ich kehre gerne wieder ein.