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Und am Freitagabend standen wir Schlag 18 Uhr im "Adler" auf der Matte. Hatte ich in meinem "Adler"-Bericht vom Februar 2020 den kleinen Katzentisch direkt neben dem Eingang erwähnt? Ich denke ja, und genau dieser Tisch wurde uns von der Dame hinter dem Tresen nach einem Blick in ihre Reservierungsliste zugewiesen. Zwar beherbergen wir zuhause mehrere Feliden, hätten aber schon ganz gerne einen anderen Tisch als ausgerechnet diesen Katzentisch gehabt. Was wohl leider nicht möglich war. Dieser Tisch ist jedenfalls nicht nur klein sondern entspricht auch nicht den anderen soliden Vollholztischen im Gastraum des "Adlers". Er besteht vielmehr aus einer auf ein wie auch immer geartetes Untergestell gelegten und mit einem Tischtuch verhüllten Platte. Während wenigstens unsere Stühle die hier gewohnte Stabilität aufwiesen wackelte der Tisch bei der geringsten Berührung wie der sprichwörtliche Kuhschwanz. Dies brachte ich auch gegenüber der Thekenmamsell und der routiniert kellnernden Studentin gegenüber zum Ausdruck noch bevor wie unsere Speisekarten in Empfang nahmen. Mit vereinten Kräften gelang es schließlich, die Tischwackelei abzustellen; jedenfalls so lange bis wir mit unserem Dessert fertig waren, und dann war es uns aber auch egal. Allerdings muss die "Zumutung in Sachen Tisch" erhebliche Auswirkungen im Bereich "Ambiente" zu Folge haben; mehr als ein Stern sind diesmal einfach nicht drin.
Service: Mit beiden im Service beschäftigten Damen hatten wir bei früheren Besuchen schon zu tun; die Thekendame, die gelegentlich auch beim Servieren und Abräumen mit Hand anlegt, war zusammen mit dem neuen Betreiber gekommen und die Studentin wechselt sich zusammen mit einer oder zwei Kommilitoninnen im Service ab. Ein gut eingespieltes Team; kompetent, freundlich und flott. Die Studentinnen, die ab Montag mindestens für vier Wochen erneut ohne Job dastehen und schauen müssen wo sie die zum Leben notwendigen Mäuse herkriegen (die vom Bundeswirtschafts- bzw. Bundesfinanzminister in Aussicht gestellten Hilfsmilliarden werden wohl kaum bei ihnen landen) tun mir sehr leid und das Trinkgeld fiel deshalb diesmal üppiger aus als sonst. Für die Platzierung am Katzentisch müsste ich im Bereich "Service" eigentlich eineinhalb Sterne abziehen, belasse es aber bei vier Sternen.
Essen und Trinken: Eigentlich war im Vorfeld des Besuchs meine Intention gewesen, wieder einmal die köstlichen Kalbsnierchen, diesmal mit der richtigen Sauce, zu probieren und als Nachtisch die hier immer sehr feinen Crêpes Suzette zu nehmen. Dazu sollte es Riesling von Armand Gilg aus Mittelbergheim (F) sein. Doch vor Ort entschied ich mich anders. Zuhause hatte ich auf der "Adler"-HP die Speisekarte eingesehen. Alles was immer angeboten wird war zu finden, darüber hinaus neu im Angebot drei Pizzen; was zum Geier hat den neuen "Adler"-Betreiber da gerissen? Französische Flammkuchen, die hier wirklich sehr gut gemacht werden, ja, aber doch keine Pizzen! Die passen zur französischen Ausrichtung des Gasthauses absolut nicht und ich habe beim Besuch auch an keinem der Tische einen pizzamümmelnden Gast gesichtet. Hinweg aus der Karte mit den verdammten Pizzen!
Zusätzlich zu der Normalkarte gab es wie immer die Tagesempfehlungen auf der Schiefertafel und eine separate Muschelkarte. Meine Frau bestellte von der Schiefertafel die Tagesempfehlung "Bliesgau-Rinderroulade von der Metzgerei Petermann, Oberwürzbach (die liefert auch die Entenbratwürste Salsiccia und Merguez für die "Zur wilden Ente"), mit Selleriepürree und Beilagensalat (EUR 18,50); als Dessert nahm sie "Crêpe Suzette" für EUR 6,50, als Getränke zunächst "ihren" Averna (EUR 3,00) und dann noch ein Pils (Bitburger, 0,25l EUR 2,40).Ich entschied mich gegen die Kalbsnierchen (preislich geklettert von EUR 18,50 im Februar auf nunmehr EUR 19,90; Corona-Notopfer ?) und stattdessen für die "Moules des Charentes in feiner Sauce mit Pineau de Charentes, Curry und Crême fraîche" (EUR 14,90), dazu eine Portion Pommes Frites (EUR 3,00) und als Dessert ebenfalls die "Crêpe Suzette". Getrunken habe ich Franziskaner Weizen dunkel (Flasche 0.5l EUR 3,90).
Die Roulade meiner Frau war von bester Qualität, sehr zart und äußerst schmackhaft; das kann ich nach dem Genuss des mir überlassenen Kostehäppchens nur bestätigen. Auch das Pürrée fand Anklang, über den Beilagensalat hörte ich nichts Negatives. Ganz wunderbar waren meine Muscheln; eine ordentlich große Portion, die ich mit großem Behagen verzehrt habe. Leider sind ausgerechnet die beiden Muschelbilder nichts geworden: lag wohl an dem aus dem Topf aufsteigenden Dampf, dem meine Fuji nicht gewachsen war. Von ausgezeichneter Qualität waren auch die zu den Muscheln bestellten Pommes Frites; im von mir bevorzugten belgischen Format, sehr knusprig und sehr heiß. Nur mit dem Pfeffer und dem Salz hatte die Küche es ein klein wenig übertrieben; sollte möglicherweise den Getränkekonsum etwas fördern, um die kommenden Verlustwochen ein bisschen zu kompensieren.
Enttäuscht auf ganzer hatten diesmal die Crêpe Suzette, ansonsten gerade hier im "Adler" eine sichere Bank. Stets im Grand Marnier geradezu ersäuft waren die uns jetzt servierten eine eher etwas trockene Angelegenheit; so eben noch ein winziger Hauch von Grand Marnier war zu erschmecken, mehr leider nicht. Was nicht völlig ohne Auswirkung auf die Bewertung für "Essen und Trinken" bleiben kann. Fast hätte es nämlich fünf Sterne gegeben; bei Abzug von einem Stern verbleiben aber dank der Roulade, der Muscheln und der Pommes immer noch vier Sterne.
Preis-/Leistungsverhältnis: Die fallweise wohl als Folge von Corona getätigten geringen preislichen Erhöhungen fallen für treue Gäste nicht ins Gewicht. Vier Sterne.
Fazit: Wir drücken dem "Adler", dem ältesten Gasthaus Saarbrückens, unsere vier Daumen bis sie blau sind dafür, das es auch diese coronabedingte Zwangs-Schließung einigermaßen ungerupft übersteht und bald wieder seine Pforten öffnen kann. Wir würden das sehr begrüßen und kommen natürlich auch gerne wieder. Ohne "Zum Adler" würde Saarbrücken etwas fehlen; da sind wir uns ganz sicher. Fliege weiter, du stolzer Aar! :-))).