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Schon beim Eintritt in die holzvertäfelte, im schlichten Landhausstil eingerichtete Gaststube wird einem gleich warm ums Herz. Gasthauserinnerungen aus Kindheitstagen, Behaglichkeit und leckerer Essensduft vermischen sich zu einem Gefühl der Geborgenheit. Alltagssorgen werden wie die Jacken und Mäntel in die Garderobe gehängt. Die angenehme Beleuchtung durch dezente Deckenstrahler wird vom warmen Kerzenlicht stimmig ergänzt. Die geschmackvolle weihnachtliche Dekoration setzt subtile Akzente. Auf den klassisch in Weiß eingedeckten Tischen herrscht stilvolle Eleganz. Akkurat gefaltete Stoffservietten, silbern glänzende Untersetzer und blinkende Weingläser sorgen für den passenden Rahmen am Tisch.
Zur Geschichte dieses Traditionshauses und seinem seit vielen Jahren am Herd stehenden Sternekoch Karl-Emil Kuntz habe ich bei meiner Rezension über das Gourmetlokal schon das Wichtigste geschrieben. Nur so viel sei angemerkt: Kuntz schafft es immer wieder, die Finesse seiner Hochküche auf die traditionellen Rezepturen und regionalen Produkte anzuwenden, ohne ihnen ihren bodenständigen Charakter zu nehmen. In seinem Zweitlokal, der „Pfälzer Stube“, lässt sich deshalb Pfälzer Küche auf Höchstniveau vorfinden. Man muss dazu nur die großformatige Speisenkarte aufschlagen.
Und das tat ich an diesem Abend im Kreise meiner Lieben besonders gerne. Gleich auf der ersten Seite werden die zwei obligatorischen Menüs angeboten. Das kleine zählt inklusive Gruß aus der Küche stolze 4 Gänge und ist für 45,50 Euro zu haben. Der große Menü-Bruder macht es dagegen nicht unter 6 Gängen. Für 67,50 Euro im Komplettpreis wird es jedoch nur tischweise serviert. Wer es lieber à-la-Carte mag, kann sich zwischen einem guten Dutzend Vorspeisen (davon 3 Suppen) und ebenso vielen Hauptspeisen (Schwerpunkt Fleisch bzw. Geflügel) entscheiden. Aber auch wer es vegetarisch, vegan, gluten- oder lactosefrei mag, wird in der vielseitigen Speisenkarte fündig.
Über das dicke Weinbuch der Krone sei nur so viel gesagt: es ist da wirklich alles vertreten, was in der Pfalz einen Namen hat. Nicht nur die VDP-Juwelen werden hier wie Schätze gepflegt, auch Kreszenzen junger dynamischer Winzertalente sind zu fair kalkulierten Flaschenweinpreisen erhältlich. Viele davon auch unter 20 Euro die Flasche. Daneben eine feine Auswahl von homöopathischen Abfüllungen (0,375 Liter). Da kann sich der Autofahrer auch mal ein Fläschchen gönnen. Der von uns gewählte Weißburgunder im Mini-Format kam von der Deidesheimer Winzerikone und VDP-Pionier Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan war „Haardt-Stuff“ im fruchtigsten Sinne.
Er passte sehr gut zu meiner Menü-Vorspeise, der Fantasie von Biolachs und Saibling. Beide Fische landeten in verschiedenen Texturen – als Terrine, Tatar, Mousse, Törtchen und Backfisch – auf dem stilvoll angerichteten Glasteller. Zusammen mit dem süßsauer angemachten Salat vom Pfälzer Kürbis bildete diese Fischvariation ein ausgesprochen stimmiges Geschmacksensemble. Doch der Reihe nach. Zuerst grüßte traditionsgemäß die Kronenküche mit diversen Leckereien zur kulinarischen Einstimmung. Ein Zucchinischaumsüppchen in der Espresso-Tasse wurde von einem deftigen Saumagenwürstchen auf Champagner-Rahmsauerkraut flankiert. Ein paar Klekse Mousse (Kürbis und Forelle), eine Poularden-Sülze sowie ein kross frittierter Wan-Tan mit süßer Asia-Sauce befanden sich ebenfalls auf dem Amuse-Teller der Südpfalz. Etwas Ähnliches bekommt man meines Wissens nirgends.
Als Hauptgang kamen die bei Niedrigtemperatur geschmorten Bäckchen vom Pfälzer Weiderind mit Karotten-Kartoffelstampf (wie bei Muttern!) und einer klassisch optimierten Thymianjus. Hausmannskost mit feiner geschmacklicher Konzentration auf das Wesentliche, die mit großer Leichtigkeit daher kam. Das Fleisch der Rinderbäckchen hätte man löffeln können. Die ebenfalls bei niedriger Temperatur geschmorte Rinderroulade mit Gurkenfüllsel und kräftiger Burgundersauce kam mit der gleichen Beilage (Karotten-Kartoffelpüree) für 19,50 Euro an unseren Tisch. Die reinste Delikatesse, die noch mit knackigem Herbstgemüse ergänzt wurde. Man staunt immer wieder, wie Kuntz und sein Team mit regionalen Ressourcen umgehen und dabei mit klassischen Gerichten in ungeahnte Höhen vordringen. Das ist nicht nur vorbildlich sondern fast schon wegweisend. Auch meiner Mutter schmeckte es vorzüglich. Ihre hausgemachten Kartoffelgnocchi (18,30 Euro) waren von fluffiger Konsistenz. Das Cremesößchen wurde mit sautierten Pilzen, Gemüse und frischen Kräutern verfeinert. Der gehobelte Parmesan verlieh der vegetarischen Pasta die nötige Würze. Auch hier bleibt nur zu sagen: rundum gelungen!
Für den geeisten Christstollen zum Dessert war Gott sei Dank noch ein klein wenig Platz im Magen übrig. Zu schade, wenn dieser auf Kompott von Zitrusfrüchten und Clementinensauce platzierte Weihnachtsnachtisch nicht mehr zu schaffen gewesen wäre. Aber mit ausreichend Zeit zwischen den Gängen ist das ja kein Problem. Ein wirklich würdiger Schlusspunkt eines winterlichen Menüs.
Auch dank den umsichtig agierenden Servicekräften – natürlich im Dirndl, wie es sich in der Krone gehört – war es ein äußerst ungezwungener, stressfreier Abend der besonders leckeren Art, den wir sicherlich wiederholen werden. Denn in der Pfälzer Stube zu Hayna ist man immer gut aufgehoben.