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https://alteburg.de/assets/20210814_aus_der_region.pdf
Frau hatte von Rheine aus unkompliziert per Mail einen Tisch reserviert und so standen wir nach kurzer Fahrt von Pfullingen kommend vor dem beeindruckenden Gaststättengebäude.
Das sieht man von der Straße, Parkplätze gibt es genug. Der Eingang befindet sich ums Eck, entweder geht man direkt rein, oder schaut sich noch den angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb an.
Innen offenbart sich dann rustikales Gasstätten-Ambiente. Ein Schild bittet am Eingang um Geduld und weißt daraufhin, dass der Service einen in Empfang nehmen und platzieren wird. Wohlerzogene Münsterländer warten brav, der hungrige Schwabe (in Mehrzahl zu betrachten) rauscht rein und wundert über gut erzogene Mitmenschen und setzt sich einfach an den für uns vorgesehenen Tisch.
Drei Damen versehen den Dienst am Gast und lassen sich von solchen Menschen nicht die Butter vom Brot nehmen, die Herren werden zum Eingang zurück geleitet und die wartende Familie von Carsten1972 wird an ihren Platz geleitet. Chapeau, souveräne und klare Ansage versteht auch der ungeduldigste Mensch! Die Karten kamen an den Tisch, ein Eindruck vermitteln die nicht ganz aktuellen Kopien auf der HP. Die Küche ist gutbürgerlich, schwäbisch regional mit starkem Wildanteil. Auf Nachfrage wird genau erläutert, woher das Wild stammt. Wein gibt es auch in ausreichender Auswahl, aber es sind Biere der Zwiefalter Brauerei am Hahn, und die mag ich, also gab es ein 1521 zum Einstieg.
Meine Frau hatte sich als Rückfahrerin angeboten und bestellte sich eine Flasche Wasser. Mit dem Bier in der Art eines süddeutschen Hellen (dort nennen sie es tatsächlich Export) widmete ich mich der Karte. Heraus kam bei meiner Frau und mir folgende Speisenfolge. Die Auswahl an Vorspeisen ist begrenzt auf Suppen, aber mehr lohnt sich auch nicht, da nicht nur im schwäbischen Teil meiner Familie der obligatorische Beilagensalat als Vorspeise gilt. Frau und ich fanden aber eine Suppe für uns in der Karte.
Bärlauchcremesuppe
Flädlesuppe. Beide Suppen konnten gefallen, waren gut abgeschmeckt und wurden in vorgewärmten Tellern heiß serviert. Auf der Bärlauchsuppe noch Chips aus Kartoffeln, die mit Bärlauch abgeschmeckt waren, feiner Crunch. Die Flädlesuppe dann ganz klassisch mit einer wirklich intensiven und schmackhaften Bouillon. Als Zwischengang für uns und Vorspeise bei den Schwiegereltern dann der Salat.
Frisch, gut angemacht mit einer schmackhaften Vinaigrette und, man kann es auf dem Bild erahnen, unter drunter Kartoffelsalat a la Schwaben. Der darf nicht fehlen, sonst gibt es Ärger mit den Gästen. Helles (Export) war leer, ich wandte mich dem Plis aus der Zweifalter Brauerei zu.
Das gefällt durch etwas deutlichere Hopfung und ist schön herb. Das Pils begleitete mich durch meine Hauptspeise. Zuerst kamen Rösties als Beilage zu meinem Wildgericht. Aus der Wildkarte hatte mich Wildschweinrücken-Steak mit Sherry-Rahm, grünem Spargel und den schon genannten Rösties am meisten angesprochen.
Die Beilage.
Der Hauptdarsteller meines Hauptganges, bestellt war medium, serviert wurde medium. Das Fleisch hatte ausreichend Wildaroma, natürlich magerer als ein Zuchtschwein, aber trotzdem saftig lag es auf dem Teller. Keinerlei Fleischsaft lief heraus, dass Fleisch hatte gut geruht nach dem Braten. Ganz nach meinem Geschmack der scharf angebratene grüne Spargel. Einzig die gute Jus war etwas zu knapp für die Rösties dosiert. Allerdings ist mir etwas zu wenig deutlich lieber als ein von Sauce überfluteter Teller. Ich war sehr zufrieden. Zu meiner Linken hatte sich meine Frau ein Kalbfleischgericht bestellt.
Kalbsbrust vom Alteburger Milchkalb (der Betrieb ist ja direkt nebenan) mit Kalbsbrät-Bärlauch-Füllung hatte sie neugierig gemacht. An den Tisch kam ein Rollbraten, der sehr schmackhaft gefüllt war. Frau hob sowohl zu den Beilagen aus Wurzelgemüse sowie zum getrüffelten (Trüffelbutter) Püree den Daumen.
Als Dessert für die ganze Bagage noch das bekannt gut schmeckende Bauernhof-Eis aus dem Lautertal, dann waren wirklich alle pappsatt!
Die drei Damen im Service waren routiniert unterwegs, ließen keinen Stress oder Hektik aufkommen bei dem sich komplett füllenden Gastraum. Wir haben uns wohlgefühlt.
Zum Fazit lässt sich sagen, wir kommen gerne wieder! Eine grundgute Gasthausküche, die Wert auf Zutaten aus der Region legt. Sowas gehört schon per se betont, gelobt und besucht! Wir hier im Norden wissen solche Gasthäuser (weil wir so wenige davon haben) noch mehr zu schätzen als unsere süddeutschen Landsleute, die mit solchen Gasthäusern noch besser versorgt sind. Passt alles in allem und schön ist es am Albtrauf und auf der Alb sowieso!