"Jingle bells, jingle bells, jingle all the way; oh, what fun it is to ride in a one-horse open sleigh ........"
Geschrieben am 11.12.2021 2021-12-11 | Aktualisiert am 12.12.2021
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"Eigentlich waren wir ja zum Muschelessen in die Bischmisheimer "Linde" gefahren ........"
Geschrieben am 15.11.2021 2021-11-15 | Aktualisiert am 15.11.2021
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"Schade, das es die von Mike Süsser so hochgelobte Bouillabaisse erst ab 15 bzw. 17 Uhr gibt ........"
Geschrieben am 09.11.2021 2021-11-09 | Aktualisiert am 09.11.2021
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Ich war ein wenig vor 18 Uhr am "La Paella", meinem Lieblingsspanier, vorgefahren; galt es doch, mir einen der raren Parkplätze direkt vor dem Restaurant zu sichern. Es gelang, und da die anderen Beteiligten nur wenig später ankamen, musste nur ein Pärchen einen kleineren Fußmarsch vom Auto zum Restaurant antreten. Im Eingangsbereich wurden wir von einem mir unbekannten jungen Service-Mann begrüßt. Da hatte der italienische Kellner wohl nicht allzu lange durchgehalten, aber wer wie dieser beim Dienst am Gast ständig mit italienischen Floskeln um sich schmeisst und italienische Canzone vor sich hinträllert, passt wohl auch nicht so richtig in ein durch und durch spanisches Restaurant. Bevor wir an den für uns vorgesehenen großen Tisch geleitet wurden gab es eine sorgfältige Kontrolle unserer Impfbescheinigungen sowie der tagesaktuellen Negativtest-Nachweise. Da seit heute im Saarland wieder mal neue Corona-Vorschriften gelten hätte ich, wäre das Weihnachtsessen heute gewesen, als Geboosterter keinen Test vorweisen müssen. Ohnehin schwierig, da genau den Überblick zu behalten. Bei Besuchen bei meinem Physiotherapeuten wie zuletzt am vergangenen Dienstag geschehen brauche ich keinen tagesaktuellen Test, da ich im Besitz einer Heilmittelverordnung bin. Wäre ich Barzahler müsste ich einen Testnachweis vorweisen und genau einen solchen brauche ich übermorgen beim Besuch der Fußpflegerin; bevor sie ihren "körpernahen Dienst" an mir verrichten wird, muss ich erst zum Saarbasar rennen und mich dort testen lassen. Sorry, aber jetzt bin ich doch ein wenig vom eigentlichen Thema abgekommen. Was ich nicht gedacht hätte ist, dass doch viele Menschen die Testerei, die weder über der Grenze in Grand Est noch im benachbarten Rheinland-Pfalz erforderlich ist (dort reicht überall 2G) auf sich nehmen, um Gastros besuchen zu können. So war beispielsweise im "La Paella" eine knappe halbe Stunde nach unserer Ankunft (wir waren die erste Gäste gewesen) kein Tisch mehr frei. Und wie aus dem Hut gezaubert schaltete sich neben dem jungen Mann, der uns empfangen hatte und auch bediente, noch eine junge Frau ins Servicegeschehen ein; die beiden hatten den ganzen Abend über den Laden gut im Griff. Noch bevor wir mit Getränken versorgt waren, was aber auch zügig vonstatten ging, kam Senora Guzmann, Chefin de "La Paella" und Chefköchin in Personalunion, gut gelaunt aus ihrer Küche zu uns an den Tisch, die der persönlichen und herzlichen Begrüßung die nicht so ganz ernst gemeinte Ansage folgen liess: "Jetzt aber mal zügig her mit den Speisewünschen an die Küche; ich will arbeiten!" Da liessen wir uns nicht lange bitten. Zuvor hatten sich die Herrschaften am Tisch, bis auf mich als häufigem Gast und unserem Mitmucker und Proberaumgeber, der hier vor Wochen mit seiner Frau zu einem "Probeessen" gewesen war, allesamt "La Paella"-Novizen, von mir in Sachen Speisenauswahl eingehend beraten lassen. Im Lauf des Abends und beim Verzehr der Speisen wurde ich immer wieder gelobt; natürlich gab ich das Lob jeweils an die Küche weiter.
Was so alles am Tisch gegessen und getrunken wurde kann ich verständlicherweise hier nur teilweise und ohne differenzierte Preisangaben wiedergeben. Zum Einstieg tranken alle ausser mir, dem hartnäckigen Schampusverweigerer, einen spanischen Sekt,von der Qualität her etwa einem Cremant vergleichbar. Ich hatte stattdessen ein Gläschen "Sol y sombra" (Sonne und Schatten) für EUR 4,50; diese Mixtur ist überall auf dem spanischen Festland oder auch auf den Balearen bekannt, wobei so ziemlich jeder Gastronom sein eigenes Geheimrezept hat: Anislikör mit oder ohne Brandy; dazu gelegentlich Zitronensaft und/oder Sodawasser. Im "La Paella" ist die Rezeptur simpel: 50% Carlos Uno und 50% Anislikör! Punkt. Ansonsten habe ich mich, da heute Fahrzeuglenker, den Abend über an einem Benediktiner Weizen (0,5l EUR 3,80), einer großen Apfelschorle (0,4l EUR 3,50) und einem Espresso(EUR 2,00) festgehalten; den Absacker "aufs Haus" , einen "Hierbas", habe ich dann aber doch noch mitgenommen. Getrunken wurde am Tisch spanischer Wein (Rot, Weiß, Rosé), San Miguel Bier sowie Mineralwasser mit bzw. ohne Kohlensäure.
Der Renner bei den Vorspeisen war mit großem Vorsprung die auch von mir stets präferierte "Sopa de pescado" sprich Fischsuppe für EUR 9,50, früher EUR 8,50. Dieser geringe Preisaufschlag geht nicht nur für mich absolut in Ordnung; diese Suppe ist ganz abgesehen von der Menge im Teller einfach der Hammer! Zumal sich nicht nur reichlich Fisch sondern auch Gambas, Calamares, Puilpo und Muscheln darin tummeln. Aber irgendwann muss ich mal über meinen Schatten springen und den Vorspeisen-Pulpo "a la Galetta" probieren. Bevor ich es vergesse; auch der große "Tapas-Vorspeisenteller" wurde geordert und, genau wie die Suppe, sehr gelobt. Aufgetischt wurden zusammen mit den Vorspeisen große Schüsseln mit frischen Salaten und sehr feinem Dressing; diese Salate sind keinem Gericht zugeordnet und kommen (unberechnet) einfach so für alle am Tisch.
An Hauptgerichten kamen zwei größere Pfannen, warmgehalten von Rechauds, mit "Paella Carne" für insgesamt vier Personen. Beim Carne handelt es sich hier um "Conejo" sprich Kaninchen; Paellas gibt es aber auch mit "Pollo" (Huhn), mit "Pesce" (Fisch) oder mit Meeresfrüchten; auf Wunsch auch mit entsprechenden Kombinationen. Die Paella fand großen Beifall; ich weiß eigentlich nicht, warum meine Frau und ich hier bei unseren zahlreichen Besuchen noch nie Paella gegessen haben ;-))). Zu meiner Linken wurde die große Platte mit diversem frittierten Fisch, Gambas und Tintenfischringen mit großer Andacht verzehrt (alles auf den Punkt gegart und innen glasig, die Tintenfischringe sehr zart) , mir gegenüber begeistert das ebenfalls auf den Punkt gegarte halbe Kaninchen. Ich selbst hatte zum wiederholten Male die "Brochetas Calamares y Gambas" für EUR 19,50, zwei Spieße mit gegrillten Meeresfrüchten. Wobei ich das Gefühl hatte, dass mir Senora Guzman diesmal zusätzlich zu den schon üppig bestückten Spießen noch jeweils etwas mehr an Gamba und Calamar auf den Teller geschmuggelt hat. Zu allen Gerichten ausser der Paella werden als Beilage die sehr schmackhaften "Patatas d casa" gereicht. Die Frage nach Dessertwünschen stellte ich nicht; alle Beteiligten waren sehr gut gesättigt. Allerdings wurde eine Runde "Hierbas" geordert; ich klinkte mich dabei aus, wohlwissend dass ja auch noch vor dem Begleichen der Rechnung der Hierbas "aufs Haus" lauerte. Da hätte ich hinterher in keine Verkehrskontrolle kommen wollen.
Fazit: Auch das diesjährige Band-Weihnachtsessen war wieder ein voller Erfolg: beste Stimmung den ganzen Abend über am Tisch und nicht ein einziges Fitzelchen Kritik an Speis oder Trank. Stattdessen uneingeschränktes Lob für Küche und Service sowie das Preis-/Leistungsverhältnis vom "La Paella". Vor allem die Novizen planen schon ihre nächsten Besuche noch im alten Jahr hier, um auch andere als die gestern genossenen Gerichte zu probieren.
P.S. Eigentlich können wir ab sofort schon in die Planung für das Band-Weihnachtsessen 2022 eintreten ;-)).