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Einen eigenen Parkplatz am Julien nicht, man parkt am Seitenstreifen oder in einer der Nebenstraßen. Das Restaurant ist nicht rollstuhlgerecht.
Service:
Reserviert hatte ich telefonisch vor gut einer Woche. Eine gute Idee, wie wir im Verlauf des abends feststellten. Nach einem Stadtbummel betraten mein Mann, mein Bruder und ich das Restaurant am frühen Abend.
Knappe Begrüßung, Reservierung abgehakt, ein Herr ging zügig zu unserem Tisch und legte die Karten auf den Tisch. Das Tagesmenü mit Getränkeempfehlungen lag schon auf dem Tisch bereit, gut sichtbar, daher ersparte man sich wohl jeden weiteren Hinweis.
Den weiteren Service übernahmen 3 Damen. Den Service bezeichnete mein Bruder als "äußerst verhalten freundlich" und dies trifft es sehr gut. Es wurde wirklich kein Wort zu viel gesprochen, Fragen nicht unbedingt beantwortet.
Bei der Bestellung einer Flasche Mineralwasser wurde diese einfach notiert. Ich frage nach, ob still oder mit Kohlensäure serviert würde. Dann die Aussage, dass wir wählen können... DANKE! Bei der Bestellung zweier Rieslingschorlen wurde auch nicht nach der Größe gefragt, serviert wurden große 0,4 l Gläser.
Der Umgang mit einer Reklamation nicht sehr professionell, erst in wirklich letzter Minute noch das Entgegenkommen für einen Espresso auf´s Haus. Hierzu später mehr.
Die Vorspeisen wurden zügig serviert. Sofort danach die Hauptgerichte. Dies ging uns wirklich zu schnell. Zumal die Vorspeisensalate großzügig portioniert waren, eine Pause wäre angenehm gewesen. Die Desserts dauerten dagegen etwas.
Im Verlauf des Abends und zunehmender Gästezahl ließen sich die Servicemitarbeiter auch immer weniger sehen. Abräumen und Bezahlen dauerte seine Zeit. 4 Personen im Service halte ich für die Größe des Restaurants für sehr angemessen.
Speisen und Getränke:
1 Flasche Mineralwasser (Schwollener Gourmet), 0,7 l zu € 4,90.
Sekt rosé brut, 0,1l zu € 3,90
Pernod € 3,30
Riesling Schorle, 0,4 l zu € 5,40
Riesling trocken, Elsass 0,25l zu € 4,50
Espresso zu € 2,00
Nach der Bestellung der Speisen wurde ein kleiner Gruß aus der Küche serviert. Hausgebackenes Weißbrot mit Olivenpesto. Das Weißbrot sehr weich und saftig, gut im Geschmack und schön feinporig. Das Olivenpesto sehr mild. Warum bei 3 Personen 4 Scheiben Brot serviert werden, verstehe ich nicht recht. Es gab aber keinen Streit!
Mein Bruder und ich entschieden uns für das 3-Gang Menü zu € 21,50.
Hier besteht die Wahlmöglichkeit zwischen gut durchdachten 3 Vorspeisen, 5 Hauptspeisen und 3 Desserts (davon 1 x Käse).
Beide wählten wir den Salat mit geröstetem Ziegenkäsecrouton. Ein großzügig gefüllter Teller mit frischen Blattsalaten, definitiv hausgemachtem und gut gewürztem Rotkrautsalat, Zucchinistreifen, Tomate, Gurke, Radieschen, Karottenraspel. Ein sehr feines cremiges Dressing, erinnerte mich an die Elsass-Urlaube. Liebstöckelblätter brachten eine schöne Würze. Obenauf dann 1 Baguettescheibe mit Ziegenkäse überbacken. Gut.
Mein Mann bestellte á la carte. Vorspeise: Salat César mit Knoblauchcroutons zu € 5,80. Zusammenstellung in etwas reichlicherer Ausführung wie der Salat aus dem Menü. Statt Ziegenkäsecroutons diese halt mit Knoblauch.
Mein Bruder wählte Hühnchen als Hauptgericht: Blackened Chicken nach Cajun Art auf Cognacrahm, Gratin Dauphinois. Das Hühnchen angeschnitten serviert, außen fast schwarz durch die Würze, innen zart und saftig laut meinem Bruder. Auch der Kartoffelgratin und das knackige Gemüse (Brokkoli, Karotten, Zucchinischeiben) überzeugten ihn.
Meine Entscheidung fiel auf Filet vom Flussbarsch mit Rieslingsauce an Kartoffeltürmchen.
Das Filet leicht mehliert in Butter gebraten. Form, die zarte weiche Konsistenz und Geschmack erinnerten mich leider an Tilapiafilet. So sehr, dass ich eine der Bedienungen fragte, ob dies Tilapia sei. Die Frage blieb unbeantwortet und ich konnte es mir wirklich nicht vorstellen, dass mir dieser „untergejubelt“ wurde. Nach späterer (privater) Recherche war dem sicherlich nicht so. Der Fisch jedenfalls vollkommen grätenfrei, saftig und nur bedingt mein Fall. Das Kartoffeltürmchen war ein würziger Kartoffelstampf, passte gut. Das Fischmesser wurde mit auf dem Teller angerichtet.
Zanderfilet in Mandelbutter, Pommes vapeur zu € 14,50 war die Wahl meines Mannes. Auf die Kartoffeln waren wir gespannt, die Französischkenntnisse reichten nicht aus… Große Überraschung: Stink normale Salzkartoffeln… aber diese sprachen sicherlich vor ihrer Garung fließend französisch! Der Zander leider nicht kross auf der Haut gebraten, ansonsten ok.
Schöne Überraschung bei allen 3 Hauptspeisen: Die 3 knackigen Gemüsebeilagen die auf der Karte nicht erwähnt waren. Diese brachten auch Farbe auf die Teller, die Würze beim Zander und Barsch sehr verhalten.
Dessert für meinen Bruder und mich: Crêpe Maison. Ein toller Dessertteller wurde serviert. Hauchdünnes, goldgelbes Crêpe. Rote Früchte darauf. Vanilleeis, Sahne und einige Früchte. Aber leider, leider…. Crêpe richtig kalt, die Früchte gerade noch lauwarm. Mein Bruder aß nur das Eis, da ist kalt ja ganz nett. Beim Abräumen (nach langer Wartezeit) die Frage ob es geschmeckt hat. Ich sagte der Servicedame, dass die Crêpe leider kalt waren und so dass Dessert nicht so gut. Antwort: „Ja“, weg war sie. Wir oderten die Rechnung, auch dies dauerte länger als Wartezeit zwischen Vor- und Hauptspeise. Plötzlich war die Dame vom Service wieder da und bot uns einen Espresso an. Wenigstens eine nette Reaktion, da wir nun aber schon im Aufbruch waren, lehnten wir dankend ab.
Ambiente und Sauberkeit:
Die französische Lebensart setzt sich durch und wird hier gelebt. Das Restaurant sehr stimmig. So z. B. die Tische mit weißen Tischtüchern eingedeckt, darüber aber passgenau zum Tisch Papiertücher obenauf. Kleines Windlicht, Stoffservietten. Alle Gläser sicherlich sehr französisch, aber ein guter Wein oder Sekt verdient ein besseres Glas. Das Sektglas meines Aperitif entsprach der Kategorie „Fasching-1EUR-wenn kapput-egal-Helau“, auch die anderen Gläser einfachster Machart..
Das Restaurant und Toiletten sauber und sehr gepflegt, sehr viele passende gerahmte Poster und Plakate, Spiegel und Leuchten an den Wänden.
Schade, dass es so kühl war. Über eine Außentreppe gelangt man in den idyllischen Garten.
Fazit:
Glückwunsch dem Julien zum 30jährigen Jubiläum. Das muß man erst mal schaffen.
Die Preise für die Speisen sind sehr fair. Der „Funke“ ist bei uns nicht übergesprungen, es fehlte etwas Pfiff.