"Das vermutlich kleinste Restaurant in Rüttenscheid - klein aber oho!"
Geschrieben am 19.10.2015 2015-10-19

"Schokotraum in Rüttenscheid"
Geschrieben am 04.10.2015 2015-10-04

"Lamm für Liebhaber!"
Geschrieben am 15.09.2015 2015-09-15

"Schade! Schade! Schade!"
Geschrieben am 06.09.2015 2015-09-06

"Schicke Tapasbar"
Geschrieben am 02.09.2015 2015-09-02

"Sushi vom Feinsten..."
Geschrieben am 01.07.2015 2015-07-01 | Aktualisiert am 01.07.2015

"Hochmütig Kellnerin"
Geschrieben am 15.06.2015 2015-06-15

"Mövenpick schließt Hotel im Handelshof"
Geschrieben am 12.06.2015 2015-06-12

"Italienische Hausmannskost bei gutem Preis Leistungs Verhältnis"
Geschrieben am 25.05.2015 2015-05-25

"Hier lohnt es sich zum Essen im Hotel zu bleiben"
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21 | Aktualisiert am 22.05.2015

"Viel Brimborium um ein Stück Fleisch"
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21

"Junior sagt "Das war das beste Essen, das ich je in einem Restaurant hatte""
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21

"Netter Italiener mit wirklich schönem Hinterhof zum draußen sitzen"
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21

"Eher Brauhaus denn Restaurant!"
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21

"Schön um draußen ein Bierchen zu trinken. Essen sollte man vielleicht wo anders."
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21

"Guter Asiate mal ganz ohne Buffet"
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21

"Gutes und sehr günstiges Mittagsangebot im Herzen von Rüttenscheid"
Geschrieben am 21.05.2015 2015-05-21 | Aktualisiert am 21.05.2015

"Netter Italiener mit passablem Essen"
Geschrieben am 20.05.2015 2015-05-20

"Alteingesessener Italiener der vermutlich schon mal besser war"
Geschrieben am 19.05.2015 2015-05-19

"Burger Top, Service Flop"
Geschrieben am 19.05.2015 2015-05-19

Zu finden ist das Corrado in der Kortumstraße, ganz in der Nähe des Landgerichts. Etwas suchen muss man allerdings schon. Spinola Corrado und seine Frau Patricia Cafaro haben das Lokal vor etwa 5 Jahren in den Räumen eines ehemaligen Pizza-Lieferdienstes eröffnet. Von außen sehr unscheinbar, ohne große Leuchtreklame muss man schon wissen, wo man sucht. Man kann auch problemlos vorbeischlendern ohne dass einem das gemütliche Kerzenlicht im Innern auffällt.
Betritt man dann die Räumlichkeiten (was als Wort schon übertrieben ist) muss man zwangsläufig schmunzeln (O-Ton meiner Frau „Ach Gott ist das süß“). In dem kleinen Souterrain-Raum der erstaunlich geschmackvoll und gemütlich eingerichtet ist haben mit viel gutem Willen maximal 20 Personen Platz. Je nach Bedarf schiebt Frau Cafaro, die den Service inne hat, die Tische zur richtigen Größe zusammen.
Besonders nett ist der kleine 2er Tisch in einer erhöhten Nische am einzigen Fenster (das mit dem Kerzenschein der nach außen dringt). Diesen Tisch hatte ich natürlich für den geplanten Besuch mit meiner lieben Frau vorab reserviert (aber Achtung: Die Nische ist relativ schmal, ein Blaubär passt da nur rein, weil die gegenüber sitzende Frau Gemahlin eher schmal gebaut ist). Reservieren ist übrigens zumindest abends ein absolutes Muss. In der Regel ist das Corrado ausgebucht.
Als wir am Abend eintreffen, werden wir zunächst von dem hier zeitweise aushelfenden Kellner begrüßt. Frau Cafaro ist gerade dabei andere Gäste zu bedienen, holt die Begrüßung aber direkt anschließen per Handschlag nach. Ihre leicht französisch-burschikose Art ist dabei mit einer freundschaftlichen Offenheit kombiniert, die vielleicht nicht jedem zusagen mag, wir fühlen uns aber ausgesprochen wohl damit. Überhaupt ist der Service von Frau Cafaro ausgezeichnet. Sie hat ein natürliches Gespür für den Gast. Sie reagiert flexibel auf alle Wünsche und scheint diese schon vorab zu erahnen. Ihre nur bis ca. 21:30 Uhr anwesende Unterstützung ist vielleicht nicht ganz so perfekt, macht seine Sache aber auch sehr gut, er ging individuell und sehr humorvoll auf uns ein und hatte stets ein Auge auf leere Gläser die mit Wasser oder Wein nachzufüllen waren. Einziges Manko, der Kellner verschwand ab und an für eine Zigarette nach draußen, was ihm ja auch gegönnt sei, wenn aber direkt danach serviert wird, kann das für Nichtraucher wie uns schon extrem störend sein.
Als Aperitif konnten wir uns mit einem empfohlenen gut gekühlten Glas Crémant (5,90 €) gut anfreunden, das aufgrund der großzügigen Auslegung der Einfüllmenge auch noch für die Vorspeise ausreichend war.
Die Karte des Corrado gibt es ausschließlich in Form einer Tafel an der Stirnseite des Lokals. Darauf finden sich in der Regel je eine Handvoll Vorspeisen und ebenso viele Hauptgerichte. Meist mit dem Schwerpunkt Fisch und teilweise Pasta. Heute gab es unter anderem Jakobsmuscheln, Austern (Fine de Claire), Fischsuppe und Ziegenkäse als Vorspeise, Dorade, Loup de Mer, Entenbrust und Lammcarree als Hauptgerichte. Als Dessert werden auf kleinen Tafeln darunter Crepes al Orange, Schokokuchen oder Käse angeboten.
Auf die Hauptspeise wollen wir uns noch nicht so recht festlegen und bestellen als Vorspeise zunächst den Ziegenkäse auf verschiedenen Blattsalaten (12,50 €) sowie die Jakobsmuscheln (13,80 €).
Frau Cafaro hatte mir zu den Jakobsmuscheln eigentlich einen Pfälzer Grauburgunder empfohlen, da ich dann aber mit meinem Glas Crémant ein wenig hinterher hinkte muss ich diesen auf den nächsten Besuch verschieben.
Ein Amuse oder andere Grüße aus der Küche gibt es hier leider keine, man muss mit dem zugegebener Maßen ausgezeichneten Baguette, Butter und Fleur de Sel vorlieb nehmen. Aber die Vorspeisen kamen recht schnell zu uns, sodass wir nicht lange darben mussten.
Vorspeisen: Ziegenkäse auf Blattsalaten / Jakobsmuscheln mit Salat und Zucchini
Bei beiden Vorspeisen bildete eine Mischung aus verschiedenen Blattsalaten, Spinat, Rucola und andern die Basis. Dazu gab es bei meiner lieben Frau Gemahlin Rote Beete in einer Art Carpaccio sowie frischen (nicht gebackenen) Ziegenkäse. Auf meinem Teller befanden sich dagegen 5 Jakobsmuscheln sowie ein paar Scheiben gebackene Zucchini.
Die Jakobsmuscheln waren wunderbar gebraten, außen mit schöner Röstung und innen glasig. Der Salat war mit einer leckeren, leicht sahnigen Vinaigrette angemacht. Schön wäre ggf. neben den Zucchini noch eine weitere Gemüse-Komponenten schön gewesen.
Meiner Frau gegenüber war mit ihrer Variante ebenfalls sehr zufrieden.
Nachdem die Teller abgeräumt waren, der Kellner unsere Zufriedenheit erfragt hat und ein wenig auf meine Kosten mit meiner Frau herumgescherzt hatte (aber alles in einem angemessenen Rahmen), sind wir auch zu einer Entscheidung bezüglich des Hauptgerichtes gekommen.
Für meine Frau Gemahlin sollte es die Entenbrust in Orangensoße (21,50 €) sein. Ich schwankte lange Zeit zwischen einem weiteren Fischgang und Fleisch, letzteres gewann schließlich die Oberhand und ich wählte das Lammcarree (24,80 €).
Frau Cafaro empfahl dazu einen Côtes du Rhône (2012 Reserve von Perrin 0,75 l 23,80 €). Ich war zunächst skeptisch, sie bestand aber darauf, dass ich ihn probieren solle und ich war letztlich begeistert. Zunächst ließen wir uns je ein Glas (0,2l 7,- €) einschenken. Als wir die Gläser nochmal füllen lassen wollten ließ sie uns im Anschluss einfach die Flasche auf dem Tisch stehen und siehe da, am Ende war sie leer.
Hauptspeisen: Entenbrust in Orangensoße / Lammcarree
Bis zur Hauptspeise dauerte es noch eine Weile, was aber auch daran lag, dass wir diese ja erst nach der Vorspeise bestellten.
Meine Frau war mit der Ente sehr zufrieden. Mir wäre sie vielleicht einen Tick zu sehr durchgebraten gewesen, aber das kleine Stück welches ich als „Versucherle“ genehmigt bekam war dennoch schön zart. Die Soße fand ich ebenfalls sehr gut gelungen, meine Frau fand sie „phantastisch“.
Das Lammcarree, ein wirklich ordentliches Stück war ebenfalls gut gebraten, aber dann ein wenig zu lange nachgezogen, sodass das Fleisch am Knochen zwar perfekt, ansonsten aber „nur“ gerade eben rosa war. Die Konsistenz war dennoch sehr gut, sehr zart, kein Deut zu fest. Geschmacklich war das Fleisch perfekt. An sich schon von offensichtlich guter Qualität hat es die mitgeratenen Aromen (Knoblauch, Salbei und Rosmarin) sehr schön angenommen. Die Beilagen waren dagegen nicht sonderlich erwähnenswert. Karotte, Brokkoli, etwas Spinat und ein paar wenige Stückchen Ofenkartoffeln waren wohl mehr zur Deko als zur Sättigung gedacht. Das hätte gerne etwas einfallsreicher sein dürfen.
Eigentlich schon gut gesättigt überlegten wir uns zunächst auf ein Dessert zu verzichten. Ein kleines blaues Teufelchen in Bärengestalt auf meiner Schulter flüsterte mir aber ein, dass die Crèpes sicher noch in die Ritzen passen würden. Ein kleines blaues Engelchen auf der anderen Seite zuckte nur mit den Schultern und nuschelte irgendwas von wegen die Hosen seien eh schon eng, aber o richtig verstanden hab ich das nicht ;-))
Also bestellten wir (es brauchte nur wenig Überredungskunst meine liebe Gattin zu überzeugen) und noch je einmal die Crèpes à l'Orange (je, 9,50 €). Allerdings mit der Bitte um etwas Wartezeit.
Dessert: Crèpes à l'Orange
Was wir dann letztlich serviert bekamen war optisch zwar noch verbesserungswürdig (2 Crèpes auf ¼ gefaltet, reichlich mit Soße überzogen und einer Scheibe Orange und Puderzucker dekoriert) geschmacklich war das jedoch sensationell. Mein gieriger Blick nachdem ich meine Portion verspeist hatte, auf die andere Seites des Tisches wurde leider nur mit einem grinsenden Kopfschütteln beantwortet.
Der Rest ist schnell erzählt. Ein wunderbarer Espresso im Anschluss wurde noch von einem kleinen Tellerchen mit Pralinen begleitet. Zur Rechnung gab es dann noch einen sehr großzügig eingeschenkten Grappa aufs Haus und am Ende eine sehr herzliche Verabschiedung.
Bewertung:
Ambiente:
Es ist unglaublich was man aus einem solchen Tiefparterre gelegenen Raum machen kann. Die Einrichtung ist wirklich gelungen, einzig ein wenig dunkel war es für meinen Geschmack (weswegen auch die Fotos nur begrenzt aussagefähig sind) => 4,5 Sterne
Service:
Frau Cafaro und ihr unterstützender Kellner haben uns an diesem Abend wunderbar umsorgt. Abzug gibt lediglich der Schwall kalten Rauchs, der ein paar Mal an uns herangetragen wurde 4 Sterne
Essen:
Hier habe ich wirklich kaum etwas auszusetzen. Die Art zu kochen, wie sie hier abgeliefert wird liegt voll auf meiner Wellenlänge. Alles was wir serviert bekamen machte einen alten Blaubären sehr glücklich. Auch die wenigen Kritikpunkte sind lediglich Jammern auf hohem Niveau. => 4,5 Sterne
Sauberkeit:
Das Restaurant an sich war absolut vorbildlich gepflegt. Kein Stäubchen oder Fleckchen war zu sehen. Die Sanitären Anlagen (1 Kabine – unisex) waren zwar auch absolut sauber und mit diversen kosmetische Hilfsmitteln für die Dame und den Herrn ausgestattet, baulich hinkt man hier aber mehr als nur ein Jahrzehnt hinterher. Hier sollte unbedingt etwas passieren=> 4 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Alles was wir genossen haben war seinen Preis absolut wert. Die Getränke waren sogar fast schon ein Schnäppchen => 5 Sterne
Fazit:
Ein absoluter Geheimtipp, sei es der Mittagstisch für ca. 10,- € (ja nachdem was angeboten wird) oder ein leckeres Abendessen in leicht zu dunkler Atmosphäre. Für mich ist das Corrado ein absolutes Muss wenn ich mal wieder in Essen weile.